Kondompflicht Kritik an neuem Prostituierten-Schutzgesetz
Das neue Prostituierten-Schutzgesetz tritt am 1. Juli in Kraft, um Prostituierte vor Ausbeutung und Zwang schützen. Vor allem die Kondompflicht ist umstritten.
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Am 1. Juli 2017 tritt das neue Prostituierten-Schutzgesetz in Kraft, das die Situation der Prostituierten etwa durch eine Kondompflicht verbessern soll.
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Kondom ist nicht gleich Kondom: Die dünne Hülle aus vulkanisierten Kautschuk wird auch Präservativ genannt. Das Latex-Teil dient zur Empfängnisverhütung und zum Schutz gegen sexuell übertragbare Krankheiten wie Aids.
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Kultfilm: Filmposter von „Killer Condom“, der US-Version der deutschen Komödie „Kondom des Grauens“ von 1996. Die Handlung ist schnell erzählt: In New Yorks Bordellen treibt ein Killerkondom sein Unwesen, welches, einmal übergezogen, sein Opfer entmannt. Inspektor Luigi „Lutschi“ Mackeroni ermittelt.
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Material: Präservative heißen deswegen Gummis, weil sie aus Gummi gemacht werden – genauer gesagt aus Naturkautschuk-Latex, dem milchigen Saft aus der Rinde von Gummibäumen.
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Allergie: Wer auf Naturkautschuk-Latex allergisch reagiert, kann alternativ Kondome aus Polyurethan oder Polyisopren verwenden. Es gibt auch Verhüterlis aus spezialbehandeltem Naturdarm, die allerdings nicht immer zuverlässig schützen.
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Rot, gelb, grün, blau, braun, schwarz: Bei Kondomen gibt es wie in der Politik eine breite Farbenpalette. Mit jeder Farbe soll eine andere Empfindung assoziiert werden – schwarz für mysteriös, grün für extravagant, rot für sinnlich, blau für lasziv.
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Geschmack: Kondome gibt es entsprechend den individuellen Vorlieben in unterschiedlichen Größen, Stärken, Farben, Geschmackssorten, Duftnoten und Oberflächenstrukturen (Foto: Präser mit Bananen-Geschmack).
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Komfort und Schutz: Kondome sollen maximalen Komfort und Schutz gewährleisten. Die Größe ist Voraussetzung für einen guten Tragekomfort. Laut der „Europäischen Penisgrößenstudie“ des Instituts für Kondom-Beratung beträgt das (entfaltete) männliche Geschlechtsorgan in Europa durchschnittlich elf Zentimeter.
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Wandstärke: Die Standarddicke von Kondomen beträgt 0,06 Millimeter. Da die Stärke direkten Einfluss auf das sexuelle Erlebnis hat, bevorzugen manche 0,04 Millimeter dünne Überzieher. Besonders sicher sind Varianten mit 0,1 Millimeter Wandstärke.
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Oberfläche: Die Oberfläche von Kondomen kann sehr variabel sein. Die Bandbreite reicht von glatt über unterschiedlich genoppt bis zu gerillt und gerippt. Manche Kondome bieten Extras wie gerillt und genoppt, aromatisiert oder gefühlsaktiv.
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Lagerung: Sonneneinstrahlung und wechselnde Temperaturen setzen dem Latex arg zu. Wenn man die empfindlichen Gummis kühl und dunkel – beispielsweise im Kühlschrank – lagert, verlieren sie nicht so schnell an Qualität.
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Gütesiegel: Die „Güte- und Prüfbestimmungen für Kondome“ (wie für dieses „Eichelkondom“) sind streng: Die EU-Norm schreibt eine Mindestgröße von 17 Zentimeter Länge und 4,4 bis 5,6 Zentimeter Breite vor. Die Prototypen durchlaufen ein aufwendiges Testverfahren, bei dem sie auf Haltbarkeit, Festigkeit und Dichtigkeit geprüft werden.
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Größe: Laut einer Studie des Kinsey-Instituts für Sex, Geschlechterforschung und Fortpflanzung kaufen Männer meist Kondome in XXL. Laut Studie hatten 45 Prozent der Befragten bereits Probleme wegen der falschen Größe. Ein locker sitzendes Präservativ ist nicht nur irritierend, sondern mindert auch den Schutz.
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EU-Norm: Für Kondome gibt es die europäische Norm EN-ISO 4074. Nur Präservative, die die Anforderungen dieser Norm und gleichzeitig die europäische Medizinprodukte-Richtlinie 93/42 erfüllen, dürfen in den Handel gelangen. Doch egal, ob aus der EU oder wie auf dem Foto aus Israel: „It’s still safe to come.“
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Leucht-Effekt: Kondome mit dem Zusatz „Glow in the Dark“ sollen laut Werbung „Das Licht der Lust entzünden“. Sie verfügen über einen speziellen Leuchteffekt. Man hält sie kurz ans Licht und schon strahlt die Kondomspitze in Neon-Farben.
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Naturprodukt: Früher wurden Kondome aus Schafsdarm und anderen tierischen Membranen hergestellt und hatten gewebte Seidenbänder. Das Exemplar auf dem Foto stammt aus dem Jahr 1813, die Gebrauchsanleitung ist auf lateinisch. Bereits der Frauenheld Casanova benutzte im 18. Jahrhundert solche Kondome.
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Spaßfaktor: Kondome sollen nicht nur schützen, sondern auch für Spaß sorgen. Scherzkondome (Foto: Wiener Condomi-Museum) gibt es als als Weihnachtsmänner, Aliens, Bienchen, Teufelchen, Katzen, Schweinchen, Haie oder Osterhasen.
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Sonderedition: Die Kondom-Edition „Fußball“ brachte ein gewiefter Betreiber einer Condomeria in Freiburg aus Anlass der Fußball-WM in Deutschland 2006 unters Volk. Allerdings waren die Gummis zum Einzelpreis von 3,95 Euro nur zum Spaß und nicht für den Schutz geeignet.
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Kondometto: Wie findet man(n) das passende Kondom? Mit dem Kondometto von ProFamilia Baden-Württemberg kann man(n) problemlos das seiner Größe entsprechende Kondom finden. O-Ton ProFamilia: „Das ultimative Tool, mit dem wir Männer in Sekunden herausfinden können, welches Kondom perfekt zu uns passt.“
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Femidom: Das Kondom für die Frau wird seit 1990 angeboten. Es ist 17 bis 18 Zentimeter lang und besteht aus reißfesten Kunststoff. Es kann nur in Apotheken bestellt werden.
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Ursprung: Die Chinesen benutzten bereits im 15. Jahrhundert geöltes Seidenpapier als eine Art Kondom. 1859 erfand der Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber das erste Präservativ aus Naturkautschuk.
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Serienproduktion: 1919 begann der Berliner Industrielle und Gummiwarenfabrikant Julius Fromm damit, serienmäßig Kondome ohne Naht herzustellen. Bereits drei Jahre zuvor hatte er unter dem Warennamen „Fromms Act“ das weltweit erste nahtlose Kondom auf den Markt gebracht.
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Condomat: Verkauft werden Kondome in Drogerien, Supermärkten und auf Toiletten in Gaststätten und Rasthöfen. Condomaten, die einen anonymen Erwerb ermöglichen, wurden in Deutschland erstmals vom Erfinder der nahtlosen Kondome Julius Fromm aufgestellt.
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Safer Sex: Kondome haben in Friedens- und Kriegszeiten gleichermaßen Konjunktur wie diese Präser-Werbung des US-Militärs aus der Zeit des Ersten Weltkriegs beweist.
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Verpackung: Früher waren die Verpackungen künstlerisch sehr viel aufwendiger gestaltet als es bei heutigen Kondom-Tütchen der Fall ist. Praktikabilität und schneller Nutzen sind inzwischen wichtiger als Ästhetik und Desgin.
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DDR-Kondom: In der DDR war der Kondomkauf eine diskrete Angelegenheit. Man(n) bestellte die Präser per Post beim Dresdner Familienunternehmen H. Kästners, das rund zwei Millionen Kondome der Marke „Mondos“ pro Jahr verschickte. Kondome mit Fruchtgeschmack hießen „Mondy’s“.
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Absatz: China ist der derzeit am stärksten wachsende Markt für Kondome. Im Mai 2017 übernahm ein chinesisches Konsortium für 600 Millionen Dollar den weltweit zweitgrößten Kondomhersteller vom australischen Gesundheitskonzern Ansell.
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Verbrauch: In Deutschland werden rund 220 Millionen Kondome pro Jahr verkauft. Davon werden pro Minute 342 verbraucht. Da das Material, aus dem Kondome gemacht sind, sehr druckempfindlich und schnell an Elastizität verliert, sollte man sie nicht in Hosentasche aufbewahren.