OB-Wahl in Stuttgart „Wer ohne Waffen kommt, wird empfangen“
Sebastian Turner möchte Oberbürgermeister in Stuttgart werden. Doch vor den Bürgern muss er erst die CDU überzeugen – kein leichtes Unterfangen.
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Sebastian Turner hält Stuttgart 21 für eine „historische Chance“.
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Werner Wölfle (Grüne): Seit Mitte August 2011 ist er als Oberbürgermeister für die Verwaltung und die Krankenhäuser zuständig. Bereits ein Jahr zuvor hatte sich der Diplom-Sozialarbeiter um einen Posten als Bürgermeister beworben. Er wollte Sozialbürgermeister werden – ist aber gescheitert. Im Stuttgarter Gemeinderat sitzt er seit 1994, seit 13 Jahren als Fraktionsvorsitzender der Ökopartei. Bei den Kommunalwahlen 2009 holte er die meisten Stimmen. Auch die Landespolitik ist ihm nicht fremd: Von 2006 bis 2011 vertrat er den Filderwahlkreis im Stuttgarter Landtag und engagierte sich als verkehrs- und integrationspolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion. Den Gegnern von Stuttgart 21 ist er kein Unbekannter, er ist eines der prominenten Gesichter der Protestszene.
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Sebastian Turner (parteilos): „Wir können alles – außer Hochdeutsch“ – dieser Slogan stammt von ihm. Er ist Mitbegründer der Werbeagentur Scholz & Friends. Mit OB Wolfgang Schuster gab Turner auch den Anstoß für die Aktion „Kinderfreundliches Stuttgart“. Der CDU-Kreischef Stefan Kaufmann hat den Parteilosen zum potenziellen Kandidaten erhoben. Nicht zur Freude aller CDU-Politiker in der Stadt. Turner hat Stuttgarter Wurzeln: Sein Vater George war Präsident der Universität Hohenheim, er selbst ging in Stuttgart zur Schule und hat später in Bonn und in den USA studiert.
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Susanne Eisenmann (CDU): Sie wurde in Stuttgart geboren, ging in Sillenbuch zur Schule, hat in Stuttgart Germanistik, Linguistik, Politikwissenschaft studiert, promoviert – und ihre politische Laufbahn begonnen. Ihre erste Station: Sie war 14 Jahre lang Büroleiterin des Landtagsabgeordneten und späteren Ministerpräsidenten Günther Oettinger. Im Juni 2003 wählte die CDU-Fraktion sie zur Vorsitzenden. Seit Juli 2005 ist Susanne Eisenmann Bürgermeisterin der Landeshauptstadt und verantwortet das Referat für Kultur, Bildung und Sport. Sie galt lange als potenzielle Kandidatin für die Christdemokraten, inzwischen hat sie eigene Ambitionen zurückgestellt und sich für ihren Parteikollegen Andreas Renner ausgesprochen.
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Andreas Renner (CDU): Er war Oettingers erster Sozialminister und verkörperte wie kein anderer CDU-Politiker die Öffnung der konservativen Partei hin zu Milieus, die ihr zuvor fremd waren. Renner wirkte, obgleich ein Landkind, urban, zeitgeistig, den Grünen nah, aufgeschlossen für Randgruppen wie etwa Homosexuelle. Als er aber den Rottenburger Bischof Gebhard Fürst frech attackierte, wurde er von Oettinger fallengelassen. Renner ist daraufhin 2006 zurückgetreten. Danach war er unter anderem als Cheflobbyist der EnBW in Brüssel tätig. Zuvor war er von 1993 bis 2005 Bürgermeister der Stadt Singen.
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Muhterem Aras (Grüne): Sie ist die Stimmenkönigin der Landtagswahlen 2011 gewesen: Aras holte im Wahlkreis Stuttgart I das Direktmandat und erzielte mit 42,5 Prozent das beste Ergebnis aller Grünen-Landtagskandidaten im Südwesten. Sie ist die erste Muslima im baden-württembergischen Landtag. Aufgewachsen ist Aras in einem Dorf in Anatolien. Mit zwölf Jahren zog sie 1978 mit ihren Eltern und Geschwistern von der Türkei nach Filderstadt. 1992 trat sie den Grünen bei. Sieben Jahre später zog sie erstmals als Stadträtin in den Gemeinderat ein. Seit 2007 engagiert sie sich als Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat.
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Veronika Kienzle (Grüne): Sie hat das Sagen in Stuttgart-Mitte. Die ehrenamtliche Bezirksvorsteherin ist seit 2004 im Amt. Aufgefallen ist sie seither auch mit ihrem Engagement für ein Radfahrer- und Fußgängerfreundliches Stuttgart. Sie selbst ist häufig mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs. Inzwischen hat sie einer möglichen Kandidatur eine Absage erteilt.