Die SpVgg Greuther Fürth hat auf ihrer Abschiedstournee einen Achtungserfolg beim VfB Stuttgart gefeiert - und die Schwaben damit mächtig blamiert. Labbadias Team hatte die besseren Chancen, konnte sie aber nicht verwerten.

Stuttgart - Die SpVgg Greuther Fürth hat auf ihrer Abschiedstournee einen Achtungserfolg beim VfB Stuttgart gefeiert - und die Schwaben damit mächtig blamiert. Trotz Dauerdrucks des schwäbischen DFB-Pokalfinalisten siegte der Absteiger am Samstag mit 2:0 (0:0) und holte damit seinen vierten Saisonerfolg. Ein Eigentor von Gotoku Sakai (51. Minute) stellte vor 48.300 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena den Spielverlauf auf den Kopf. Ilir Azemi (89.) mit seinem ersten Saisontor besiegelte die 15. Niederlage der Schwaben, die beste Chancen nicht verwerten konnten. In einer hitzigen Schlussphase sah VfB-Verteidiger Antonio Rüdiger wegen Nachtretens noch die Rote Karte (74.), nur eine Minute später hielt Sven Ulreich einen Foulelfmeter von Fürths Bernd Nehrig.

 

VfB-Sportdirektor Fredi Bobic hatte vor der Partie das Casting für das DFB-Pokal-Endspiel am 1. Juni in Berlin gegen den FC Bayern München eingeläutet. „Jeder spielt um einen Platz im Pokalfinale“, stellte er klar. Seine Kicker nahmen sich die Ansage zu Herzen. Gegen einen Gegner, der wenig bis gar keine Gefahr ausstrahlte, gab der VfB Stuttgart von Beginn den Ton an. Die Marschroute war klar: Offensive ist Trumpf gegen den Tabellenletzten.

Okazaki gibt alles, doch er trifft nicht

Dafür modifizierte Trainer Bruno Labbadia seine Taktik. Nach der 10. Gelben Karte gegen Goalgetter Vedad Ibisevic, der sich wie der ebenfalls gesperrte Georg Niedermeier in Zivil zunächst im VfB-Fanblock tummelte, brachte der Stuttgarter Coach Shinji Okazaki. Zur Unterstützung im Sturm zog Labbadia noch Martin Harnik von der offensiven Außenposition weiter nach vorn. „Wir wollen mal was probieren. Ich hoffe, dass es klappt“, sagte Bobic dem TV-Sender Sky zur veränderten taktischen Ausrichtung.

Okazaki präsentierte sich prächtig - wuselig, anspielbar, eifrig. Der Schütze des entscheidenden Treffers beim 1:0-Hinspielsieg blieb in der 18. Minute bei einem Kopfball glücklos, neun Minuten später verpasste er eine scharfe Hereingabe von Ibrahima Traoré knapp. Nur ein Tor wollte einfach nicht fallen.

Und wo war die vermeintliche Fürther Auswärtsstärke? Von 18 Zählern vor dem 32. Spieltag hatten sie schließlich ganze 14 in der Fremde geholt. Während des schwäbischen Dauerdrucks war davon nichts zu erkennen. Kurz nach einem satten Schuss von Alexandru Maxim (34.) von der Strafraumgrenze reagierte SpVgg-Trainer Frank Kramer und brachte für Thomas Pledl den defensiven Matthias Zimmermann.

Fürth berappelte sich leicht - Edgar Pribs (36.) Chance war Ausdruck davon. Doch die riesige Gelegenheit zur Stuttgarter Führung vergab der flinke Traoré (38.). Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Kapitän Christian Gentner scheiterte die Nummer 16 nur am linken Außenpfosten.

Eigentor von Sakai, rote Karte für Rüdiger

Die Schludrigkeit der Schwaben rächte sich. Gotoku Sakai (51.) wollte einen Ball im eigenen Sechzehner vor Prib klären, überwand dabei jedoch unglücklich VfB-Keeper Sven Ulreich. Gentner & Co. wurden daraufhin von ihren Fans mit einem Pfeifkonzert bedacht. Der frühere Greuther Trainer Labbadia brachte in Federico Macheda (67.) eine neue Spitze, doch das 2:0 verpasste Nikola Djurdjic (71.), der aus wenigen Metern nur den Außenpfosten traf.

In der hitzigen Schlussphase musste Rüdiger nach Rot zum Duschen, dann hielt Ulreich noch einen Strafstoß von Nehrig. Der eingewechselte Azemi markierte den Schlusspunkt für Fürth.