Die Abstiegssorgen beim VfB Stuttgart werden wieder größer. Die Schwaben mussten im Kellerduell beim 1. FC Nürnberg eine empfindliche 0:2-Niederlage einstecken. Mann des Abends war Doppeltorschütze Josip Drmic.

Die Abstiegssorgen beim VfB Stuttgart werden wieder größer. Die Schwaben mussten im Kellerduell beim 1. FC Nürnberg eine empfindliche 0:2-Niederlage einstecken. Mann des Abends war Doppeltorschütze Josip Drmic.

 

Nürnberg - Dank eines Doppelpacks von Josip Drmic hat sich der 1. FC Nürnberg nach vier Niederlagen am Stück in der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Die Franken schlugen am Mittwochabend ihren Kellerkontrahenten VfB Stuttgart mit 2:0 (1:0), durften endlich wieder jubeln und verließen auch die Abstiegsränge in der Eliteklasse. Die Gäste aus Schwaben mussten in der dritten Partie unter ihrem neuen Coach Huub Stevens stattdessen den ersten Rückschlag einstecken und rutschten in der Tabelle noch hinter den neunmaligen deutschen Meister zurück. Der VfB liegt auf Rang 17 jetzt sogar nur noch drei Zähler vor Schlusslicht Eintracht Braunschweig.

Im Duell der niederländischen Trainerroutiniers Stevens und Gertjan Verbeek entschied der Schweizer Drmic (43./54. Minute) das Spiel fast im Alleingang. Mit neun Rückrundentreffern ist der 21-Jährige sogar bundesligaweit der erfolgreichste Torschütze seit dem Jahreswechsel.

„Josip hat wieder einmal seine Klasse gezeigt“, lobte Coach Verbeek. Die Mannschaft habe gezeigt, „dass sie mental stark ist“. „Wir waren in der ersten halben Stunde etwas nervös, sind dann aber immer besser ins Spiel gekommen. Das 1:0 fiel in einem guten Moment, und in der zweiten Halbzeit waren wir dann dominant.“ Stuttgarts Kapitän Christian Gentner dagegen haderte mit der Einstellung des VfB: „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen, und das darf nicht sein.“

Allerdings hätte die Partie vor 38.188 Zuschauern auch anders ausgehen können; sie war geprägt von Zufälligkeiten und jeder Menge Unterbrechungen. In einem technisch wie taktisch allenfalls mäßigen Spiel überzeugte Nürnberg mit immensem Einsatz. Das sehnlich erwartete Drei-Punkte-Erlebnis war auch deshalb so wichtig, weil in den verbleibenden sieben Spielen unter anderem noch die Topteams Schalke, Leverkusen, Mönchengladbach und Wolfsburg als Gegner warten.

Der VfB Stuttgart kontrollierte die Anfangsphase

Dabei war die Anfangsphase noch klar vom VfB kontrolliert worden. Der erste Versuch von Ibrahima Traoré (7.) aus halbrechter Position stellte Franken-Torwart Raphael Schäfer vor keine Probleme. Neun Minuten später musste er dann allerdings nach einem Distanzschuss von Konstantin Rausch die Unterstützung der Querlatte bemühen. In der 22. Minute bot sich für Martin Harnik die nächste dankbare Gelegenheit, doch der Österreicher ballerte unbedrängt in den Abendhimmel.

Ohne sieben potenzielle Stammkräfte, darunter Timothy Chandler, Per Nilsson und Makoto Hasebe als ausgemachte Leistungsträger, taten sich die Gastgeber erwartet schwer. Ihre erste Chance hatten die Franken kurioserweise VfB-Verteidiger Georg Niedermeier zu verdanken, der den Ball nach einer scharfen Hereingabe Adam Hlouseks unglücklich fast im eigenen Tor untergebracht hätte. Die anschließende Ecke brachte Mike Frantz in Position, der freistehend etwas überhastet drüber köpfte.

Mit dem Selbstbewusstsein einiger vielversprechender Aktionen und der Unterstützung von den Rängen drehte der FCN auf und setzte den VfB in der Stuttgarter Hälfte unter Dauerbedrängnis. Schon nach 36 Minuten hätte Drmic Verbeeks Team in Führung bringen können, als er vom inzwischen genesenen Niklas Stark prima bedient wurde, aber am heranstürmenden Keeper Sven Ulreich scheiterte. Kurz darauf hatte das 25 Jahre alte VfB-Eigengewächs dann das Nachsehen, als der seit Monaten erstarkte Drmic aus 14 Metern platziert zum 1:0 einschoss.

Drmic blieb auch nach Wiederanpfiff der mit Abstand gefährlichste Nürnberger. Kein Zufall, dass dem 21-Jährigen wenig später auch der zweite Treffer glückte. Nach einer feinen Hereingabe von Markus Feulner sprintete Drmic in den Strafraum und erzielte bereits sein 15. Saisontor. José Campana (69.) hätte sogar gegen immer schwächer werdende Stuttgarter noch nachlegen können, doch sein angeschnittener Freistoß war etwas zu ungenau.

Der VfB hat in dieser Aufstellung gespielt: Ulreich - Schwaab, Rüdiger, Niedermeier, G. Sakai (68. Gruezo) - Gentner, Boka - Harnik (46. Maxim), Traoré, Rausch (46. Werner) - Ibisevic