Schalke 04 lässt im Kampf um einen Champions-League-Platz nicht locker. Mit dem 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach ziehen die Knappen in der Bundesliga-Tabelle am Gegner vorbei. Einen Fußball-Leckerbissen bekommen die Fans dabei aber nicht zu sehen.

Gelsenkirchen - Der FC Schalke 04 hat den Höhenflug von Borussia Mönchengladbach im neuen Jahr gestoppt und die eigene Anwartschaft auf einen Champions-League-Platz untermauert. Mit dem verdienten 1:0 (1:0)-Sieg zog die Mannschaft von Trainer Roberto Di Matteo am Freitag in der Tabelle der Fußball-Bundesliga an den Gladbachern vorbei und eroberte vorerst Rang drei.

 

In einer von der Taktik geprägten Partie ohne spielerische Glanzpunkte erzielte Tranquillo Barnetta in der 10. Minute das Tor des Tages. Vor 61 973 Zuschauern in der Veltins-Arena waren die Gäste zum Auftakt des 20. Spieltages zwar die spielbestimmende Mannschaft, liefen sich aber zu oft in der soliden Defensive der Hausherren fest und kassierten die erste Niederlage 2015.

„Wenn man keine Torchancen zulässt, ist es für den Gegner schwierig, ein Tor zu schießen. Wir haben schon gegen die Bayern am Dienstag wenig zugelassen, das ist ein Hauptziel von uns. Wenn wir unsere Konter besser ausspielen, können wir den Sack früher zumachen“, sagte Matchwinner Barnetta im TV-Sender Sky. Gladbachs Abwehrspieler Tony Jantschke war unzufrieden: „Wir haben klar das Spiel gemacht, aber richtige Torchancen hatten wir nicht. Normal war es ein typisches 0:0, es ist ärgerlich, dieses Spiel zu verlieren.“

Optimaler Start

Eine anonyme Bombendrohung hatte vor Spielbeginn Polizei und Feuerwehr in Gelsenkirchen in Atem gehalten. Weniger aufregend gestaltete sich das Geschehen auf dem Rasen, das dem Anspruch an ein Duell zweier Champions-League-Aspiranten über weite Strecken nicht gerecht wurde. Die Gladbacher verzeichneten zwar in einer Partie mit nur wenigen Torraumszenen ein klares Plus in puncto Ballbesitz, ließen aber im Spiel nach vorne die Effektivität vermissen. Zudem präsentierte sich die Abwehr der Schalker auch dank Neuzugang Matija Nastasic als überaus sattelfest, so dass Startelf-Debütant Timon Wellenreuther im Tor kaum beschäftigt wurde. Der 19-Jährige vertrat den in München verletzten Fabian Giefer zwischen den Pfosten.

Die Schalker erwischten im West-Derby einen optimalen Start und nutzten gegen eine noch unsortierte Gladbacher Abwehr gleich ihre erste Chance durch Barnetta. In seinem 250. Bundesligaspiel drückte der Schweizer eine scharfe Hereingabe von Kevin-Prince Boateng über die Linie. Auf das erste Gegentor nach der Winterpause reagierten die von Coach Lucien Favre gegenüber dem Spiel gegen Freiburg auf fünf Positionen veränderten Borussen mit verstärkten Offensivbemühungen. Schalke zog sich mit der Führung im Rücken zurück und baute rund um den eigenen Strafraum ein engmaschiges Abwehrnetz auf, in dem die zaghaften Angriffe der Gäste immer wieder hängen blieben.

Keine echte Torchance für Gladbach

Die zweiten 45 Minuten wurden fast zu einer Kopie der ersten Spielhälfte. Höchsten Ansprüchen genügte auch weiter allein die Schalker Defensive, die den Gladbachern keine echte Torchance eröffnete. Weder Raffael noch Max Kruse oder Patrick Herrmann, dessen Tore den Borussen zuletzt sechs Punkte aus zwei Spielen beschert hatten, kamen zum Abschluss. Erst mit der Einwechslung von Ibrahima Traoré nach gut einer Stunde kam etwas mehr Entschlossenheit in die Aktionen der Gladbacher. Der Angreifer aus Guinea zwang Not-Torhüter Wellenreuther auch zu seiner einzigen Parade im Spiel (62.).

Das mögliche 2:0 vergaben in einer am Ende etwas lebhafter werdenden Begegnung Eric-Maxim Choupo-Moting und Boateng mit einem zu lässig gespielten Konter (70.). Dennoch hielt die Serie der Schalker, die letztmals im Jahr 2010 ein Heimspiel verloren hatten, in dem sie mit einem 1:0-Vorsprung in die Pause gegangen waren.