Die Toilettenanlage des Waldheims ist für 90 000 Euro erneuert worden. Der Verein kann mittlerweile auf eine 104-jährige Geschichte zurückblicken, eine Tafel erzählt von den Baumaßnahmen in dieser Zeit.

Zuffenhausen - Das Waldheim wächst und gedeiht“, sagt der Vorsitzende des Waldheimvereins Zuffenhausen, Dieter Kupsch, und lächelt. Mittlerweile hat er wieder gut lachen, wenn es um das Gebäude und Gelände an der Hirschsprungallee 5 geht. Noch im Sommer vergangenen Jahres war sich Kupsch nicht sicher, ob er die anstehenden Renovierungsarbeiten im Waldheim finanziert bekommt. „Wir sind ein kleiner und armer Verein“, sagte er damals unserer Zeitung. Kupsch rechnete mit rund 90 000 Euro, die er für verschiedene Sanierungen aufbringen muss. Doch allein die neue WC-Anlage hat nun diese Summe verschlungen. Nichtsdestotrotz haben es der Waldheimverein und sein Vorsitzender geschafft, die finanziellen Mittel aufzubringen – zumindest einmal für die neuen Toiletten. „Wir haben rund 25 000 Euro an Spenden bekommen. Das ist großartig. Über die restliche Summe haben wir einen Kredit aufgenommen“, sagt Kupsch. Nun müsse noch ein WC für Menschen mit Behinderung für etwa 5000 Euro und die Erweiterung der Küche für zirka 10 000 Euro folgen. Aber der Vorsitzende ist frohen Mutes, auch diese Hürde nehmen zu können – auch wenn der Verein mittlerweile nur noch rund 50 Mitglieder vorzuweisen hat. Da sei viel Idealismus dabei. Denn von einer Mitgliedschaft im Waldheimverein habe man nicht viel. Den Förderern ginge es aber unter anderem darum, dass weiterhin Kindergruppen im Rahmen der Waldheimfreizeiten betreut werden können.

 

Rückblick auf eine 104-jährige Geschichte

Der Verein kann auf eine 104-jährige Geschichte zurückblicken. Dieter Kupsch hat anlässlich der jüngsten Sanierung die größten Baumaßnahmen des Vereins zusammengeschrieben und auf einer Tafel am Vereinsheim angebracht.

Das Grundstück im Gewann Birkenwald wurde am 21. Mai 1911 erworben. Acht Tage später wurde eine Überdachung eingeweiht, unter der etwa 500 Personen sowie die eigene 60-Mann-Musikkapelle Platz fanden. Die Genehmigung für den Bau des Vereinsheims „mit Saal, zahlreichen Nebenräumen und einer Drei-Zimmerwohnung“ wurde am 2. Dezember 1929 vom Hochbauamt erteilt, heißt es auf der Tafel. Nicht einmal vier Jahre später enteigneten die Nationalsozialisten den Waldheimverein, der schon kurz nach Kriegsende wieder auflebte. „Unter Mithilfe des Bürgermeisters von Zuffenhausen und Stadtrat Emil Schuler wurden langwierige Verhandlungen über die Rückerstattung des enteigneten Vermögens geführt“, hat Dieter Kupsch auf die Tafel geschrieben.

1951 durfte der Verein dann „ein Wirtschaftsgebäude mit Saalgebäude“ erstellen. Es folgten unter anderem der Einbau der WC-Anlage im Erdgeschoss (1977) und der Bau einer Vorhalle zwischen Wirtschafts- und Saalgebäude (1988). Der letzte Eintrag auf der Tafel befasst sich mit der jüngsten Baugenehmigung für die neue Toiletten-Anlage, das WC für Menschen mit Behinderung und die Erweiterung der Küche.