Bei hochsommerlichen Temperaturen präsentieren sich die Bayern gegen den Fünfligisten FC Nöttingen nachlässig und träge. Im Tor durfte sich Ex-VfB-Keeper Sven Ulreich beweisen. Die tapferen Nöttinger konnten gegen ihn sogar einen Ehrentreffer verbuchen.

Karlsruhe - Der FC Bayern München hat nach einem müden Sommer-Kick beim Fünftligisten FC Nöttingen die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola hatte beim 3:1 (3:1) gegen den tapferen Außenseiter einige Probleme und blieb vor dem Bundesligastart am Freitag (20.30 Uhr/Sky) gegen den Hamburger SV vieles schuldig.

 

Arturo Vidal (5. Minute/Handelfmeter) brachte den deutschen Fußball-Rekordmeister am Sonntag planmäßig in Führung. Nach dem Ausgleich durch Niklas Hecht-Zirpel (16.) zerstörten Mario Götze (17.) und Robert Lewandowski (26.) noch vor der Pause die Hoffnungen des Außenseiters auf eine Sensation. 29.486 Zuschauer im ausverkauften Karlsruher Wildparkstadion hofften nach dem Wechsel vergeblich auf weitere Tore und Höhepunkte.

Ulreich steht im Tor

Guardiola ließ Neuzugang Sven Ulreich im Tor ran und verordnete Nationalkeeper Manuel Neuer ein Päuschen. Vidal und Joshua Kimmich, der im Test gegen den AC Mailand noch einen Pferdekuss erlitten hatte, liefen von Beginn an im Mittelfeld auf. Der frühere Leipziger konnte sich jedoch nicht für weitere Einsätze empfehlen. Der Spanier Thiago hatte zuletzt Magenprobleme und stand nicht im Kader. Arjen Robben saß zunächst auf der Bank.

Nachlässigkeiten im Passspiel, Konzentrationsmängel im Aufbau, fehlender Druck - Guardiola bekam so manches von seiner Mannschaft geboten, was ihm nicht gefallen konnte. Der Oberligist wehrte sich nach Kräften, war bissig und versuchte immer wieder, schnell vor Ulreichs Tor zu kommen.

Hecht-Zirpel macht sich unsterblich

Eigentlich begann mit Vidals verwandeltem Handelfmeter alles nach Plan, doch die Hausherren wollten sich keinesfalls abschießen lassen. Völlig verdient glich Hecht-Zirpel vorübergehend aus. Ulreich konnte nur abklatschen lassen, dann war die Nöttinger Nummer Zehn zur Stelle und verewigte sich in den Vereinsannalen.

Postwendend Götze und dann Lewandowski verabschiedeten die Münchner, die in den vergangenen sechs Spielzeiten immer mindestens das Pokal-Halbfinale erreicht haben, immerhin entspannt in die Halbzeit.

Mit Robben ab der 55. Minute wollte Guardiola mehr Tempo und Zielstrebigkeit ins Münchner Spiel bringen - trotz klarer Spielvorteile blieb der Rekordpokalsieger aber weiter vieles schuldig. Es mangelte vor allem an klaren Toraktionen. Der nicht immer überzeugende Ulreich musste sogar in der 79. Minute mit einem Reflex und in den Schlusssekunden den Anschlusstreffer verhindern.