Nach dem 3:1 gegen Hoffenheim darf der FC Augsburg Richtung Europa League schielen. Der direkte Konkurrent 1899 ist erstmal distanziert.

Augsburg - Im Kampf um Fußball-Europa hat der FC Augsburg die Reifeprüfung zum Rückrundenstart abgeklärt bestanden. Das Team um den starken FCA-Debütanten Pierre-Emile Höjbjerg gewann am Sonntag zu Hause gegen Europa-League-Anwärter 1899 Hoffenheim mit 3:1 (2:1). Damit schoben sich die Schwaben an Bayer Leverkusen vorbei auf den fünften Tabellenrang vor - punktgleich mit dem Tabellendritten Mönchengladbach. Vor 27 090 Zuschauern sorgten Halil Altintop (39. Minute), Tobias Werner (42.) und Raul Bobadilla (90.+3) für den siebten Sieg im neunten Saisonheimspiel. Für den Tabellensiebten Hoffenheim verkürzte Roberto Firminho zwischenzeitlich zum 1:2 (45.).

 

Auch wenn das offizielle Ziel weiter der Klassenverbleib ist, untermauerte das Team von Trainer Markus Weinzierl vor dem Auswärtsspiel am Mittwoch beim Tabellenletzten Borussia Dortmund seine Ambitionen auf die Europa League. „Wir wollen eine gute Rückrunde spielen, das war heute der erste Schritt dazu“, sagte Höjbjerg. Der Neuzugang lief von Beginn an auf und erwies sich auf Anhieb als wertvolle Verstärkung. Der sehr präsente Däne zeichnete für viele Standards verantwortlich, war mit zunehmender Spieldauer immer präsenter und wurde bei seiner Auswechslung in der 72. Minute mit viel Beifall bedacht. „Wir haben verdient verloren“, bekannte Hoffenheims wirkungsloser Angreifer Kevin Volland selbstkritisch.

Beide Teams mussten wegen Länderspiel-Einsätzen auf ihre etatmäßigen Linksverteidiger verzichten. Hoffenheims Kim Jin-Su hatte tags zuvor das Endspiel des Asien-Cups gegen Australien verloren, für ihn spielte Tobias Strobl. Markus Feulner ersetzte bei den Schwaben Abdul Rahman Baba, der mit Ghana zeitgleich im Viertelfinale beim Afrika-Cup gegen Guinea 3:0 gewann.

Nach verhaltenem Beginn hatte Raul Bobadilla für die Augsburger die erste Chance. Hoffenheim-Schlussmann Oliver Baumann hatte allerdings ebenso keine Mühe wie sein FCA-Kollege Alexander Manninger beim Schuss von Roberto Firminho (16.). Beide Teams gaben sich gegenseitig nur wenig Räume. Bei zwischenzeitlich starkem Schneefall und schwierigen Platzverhältnissen waren Torchancen zunächst Mangelware. Gefahr drohten bei Augsburger Standards, etwa bei Bobadillas Kopfball nach einem Freistoß von Höjbjerg. Der Däne leistete beim Augsburger Führungstreffer eine überragende Vorarbeit, die bestens getimte Flanke von rechts verwertete Altintop per Kopfballaufsetzer.

Und als Höjbjerg nur drei Minuten später Werner beim Freistoß von der rechten Seite den Vortritt ließ, zappelte der Ball zum zweiten Mal im Hoffenheimer Netz. Statt aber mit einer beruhigenden Zwei-Tore-Führung in die Pause zu gehen, kassierte Augsburg den überraschenden Anschlusstreffer. Firmino verlängerte einen Freistoß von Pirmin Schwegler per Kopf. Das Halbzeitresultat ging in Ordnung: Augsburg hatte mehr Ballbesitz, Hoffenheim versuchte über schnelles Umschalten zum Sieg zu kommen.

Die Gäste störten nach Wiederanpfiff früher, der FCA verteidigte geschickt und lauerte auf Konterchancen. FCA-Manager Stefan Reuter wollte in einem Foul des eingewechselten Adam Szalai eine Tätlichkeit erkannt haben, nach lautstarken Protesten von der Bank musste Reiter auf die Tribüne. Ragnar Klavan (81.) hatte die Chance zum 3:1. Auf der Gegenseite kam Hoffenheim zunächst nicht mehr zu zwingenden Chancen zum Ausgleich. Dann rettete Manninger in der Nachspielzeit gegen David Abraham den Sieg, ehe Bobadilla einen Konter zum 3:1-Endstand verwertete.