Dortmund kristallisiert sich immer mehr als ernsthaftester Verfolger des FC Bayern heraus. Leverkusen und Schalke lassen bei Nullnummern Punkte liegen.

Düsseldorf - Souverän, nervenstark, erfolgreich - der FC Bayern München ist auf dem Weg zur 23. deutschen Meisterschaft kaum noch zu stoppen. Mit dem 2:0 (0:0) beim VfB Stuttgart nutzte der souveräne Spitzenreiter die Gunst der Stunde und baute seine Führung auf Verfolger Leverkusen auf elf Punkte aus. Mario Mandzukic brach mit seinem 12. Saisontreffer zu Beginn der 2. Halbzeit den Widerstand der bis dahin gleichwertigen Schwaben. Thomas Müller (72. Minute) machte den am Ende verdienten Erfolg der Gäste perfekt, die das Spiel nach Gelb-Rot für Martin Harnik in Unterzahl beenden mussten.

 

Damit waren die Münchner die großen Gewinner des zweiten Rückrunden-Spieltages. Leverkusen schaffte es nicht, den SC Freiburg beim unterhaltsamen 0:0 im Breisgau zu knacken. Der Fokus galt schnell dem Duell um die Kronprinzenrolle mit dem Tabellen-Dritten BVB am kommenden Sonntag in der BayArena. „Gegen Dortmund wollen wir eine bessere Figur abgeben“, sagte Rudi Völler. Der Bayer-Sportdirektor gewann der Nullnummer in Freiburg noch etwas Positives ab: „Wir sind froh, den zweiten Platz verteidigt zu haben.“

Nullnummer für Schalke in Augsburg

Auch der FC Schalke musste sich mit einer Nullnummer in Augsburg begnügen. Zwar blieb das Revierteam im dritten Pflichtspiel unter Trainer Jens Keller erstmals ohne Gegentor, dafür haperte es nach dem 5:4 gegen Hannover diesmal in der Offensive. Ohnehin scheinen die Königsblauen mehr beschäftigt mit ihren offenen Personalfragen. „Wir müssen dominanter spielen“, forderte Lewis Holtby, dessen vorzeitiger Wechsel zu Tottenham Hotspur ebenso noch nicht vollzogen ist wie die Verpflichtung des Brasilianers Michel Bastos aus Lyon. „Es gibt nichts zu verkünden. Wir melden uns, wenn's was gibt“, sagte Schalke-Chef Clemens Tönnies.

Meister BVB kristallisiert sich immer mehr als ernsthaftester Verfolger des FC Bayern heraus. Beim 3:0 am Freitag über den fast den 1. FC Nürnberg war der Tabellendritte nur wenig gefordert.

Mit Heimsiegen untermauerten Frankfurt, Mainz und Mönchengladbach ihre Ambitionen auf einen Platz im internationalen Wettbewerb. Dank des 400. Bundesligasiegs daheim beim 2:1 gegen Fortuna Düsseldorf robbte sich die Borussia an die Europa-League-Ränge heran. Doch Trainer Lucien Favre brach nicht in Jubel aus nach dem mühsamen Arbeitssieg. „Es war ein Fortschritt, aber es gibt noch viel zu tun“, befand der Mönchengladbacher Trainer.

Hamburg gewinnt Nordderby

Auch der Hamburger SV wird mehr und mehr zum Europacup-Kandidaten. Mit dem 3:2 (1:1) im temporeichen Nordderby gegen Bremen liegt das Team von Trainer Thorsten Fink als Tabellen-9. weiter nur einen Punkt hinter Schalke zurück. Heung-Min Son (23.), Dennis Aogo (46.) und Artjoms Rudnevs (52.) sorgten am Sonntag für den hart erkämpften Sieg. Die Bremer verloren nicht nur die Partie, sondern auch Clemens Fritz (80.) und Marko Arnautovic (90.+1) mit gelb-roten Karten.

Am Tabellenende wird es für 1899 Hoffenheim immer bedrohlicher. Der einst stolze und für sein Fußball-Konzept bundesweit bewunderte „Emporkömmling“ wankt auch unter dem neuen Führungsduo mit Trainer Marco Kurz und Manager Andreas Müller bedrohlich. Nach dem 1:2 in Frankfurt, dem neunten Spiel ohne Sieg, rutschte Hoffenheim erstmals seit vergangenen September wieder auf einen direkten Abstiegsplatz. Nach der Wutrede von Manager Müller wegen des offenbar provozierten Abschieds von Marvin Compper klammern sich bei 1899 alle an die vage Hoffnung auf Besserung. „Wir sind noch nicht abgestiegen“, betonte Müller trotzig.

Während die 1899-Verantwortlichen unverdrossen an die Rettung glauben, muss Trainer Michael Büskens nach der demoralisierenden 0:3-Heimschlappe gegen Mainz um das gesamte Fürther Projekt fürchten. „Das Schlimme ist, dass wir hier über zweieinhalb Jahre wahnsinnig viel Energie in dieses Projekt investiert haben, um Bundesliga zu erleben. Und es ist schade, dass wir das jetzt ein Stück weit aufs Spiel setzen“, klagte Aufstiegsheld Büskens, der nach eigener Aussage gerade seine „sportlich schwierigste Situation“ als Trainer erlebt.

Der Nicht-Abstiegsplatz 15, den der 1. FC Nürnberg weiter innehat, ist für den Aufsteiger aus Fürth nach 19 Spieltagen weiterhin zwölf Punkte entfernt. Im Dreikampf zwischen dem auf Platz 16 gekletterten FC Augsburg, den punktgleichen Hoffenheimern (13 Zähler) und Fürth geht es wohl nur noch darum, wer am Ende die Relegationsspiele gegen den Dritten der 2. Liga erreicht. Augsburg wähnt sich nach vier Punkten anno 2013 im Aufwind: „Wir sind wieder da. Wir haben von Anfang an dran geglaubt“, sagte Trainer Markus Weinzierl.