Digitalisierung und globaler Wettbewerb stellen Städte vor große Herausforderungen. Sie müssen urbane Modernität bieten, um kluge Köpfe anzulocken, aber auch bezahlbar für alle bleiben. Wie das gelingt – darüber beraten renommierte Experten und Leser der StZ.

Stuttgart - Wie muss die digitale Infrastruktur einer Stadt beschaffen sein, die in einer global vernetzten Welt bestehen will? Welche Strategien nutzen Städte, um Smart Cities zu werden? Welche Anforderungen stellt die moderne Mobilität an die Kommunen, aber welche Chancen bietet sie auch? Wie gelingt es zudem, bezahlbaren Wohnraum in Großstädten sicherzustellen? Und was können kleinere Städte unternehmen, damit auch sie im Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen können? Wie gelingt es, Migrationsdruck und die

 
Der 2. Fachkongress findet am 7./8. Juli statt. Foto: StZ
demografische Entwicklung so zu steuern, dass die Lebensverhältnisse nicht zu weit auseinanderdriften – also Metropolen aus den Nähten platzen, während ländliche Gebiete veröden? Mit diesen Fragen befasst sich der zweite Fachkongress zur Stadtentwicklung der Stuttgarter Zeitung. Am 7. und 8. Juli im Haus der Wirtschaft in Stuttgart lautet das Motto wieder „Stadt der Zukunft – Zukunft der Stadt“. Wie im vergangenen Jahr laden wir auch dieses Mal wieder 20 fachkundige Leserinnen und Leser ein, kostenlos bei den Vorträgen und Diskussionsrunden von namhaften Referenten dabei zu sein.

Wieviel Vernetzung tut dem Bürger gut?

Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) wird den Kongress mit einer Grundsatzrede über die Herausforderungen der Stadtentwicklung in Deutschland eröffnen. Der erste Tag steht dann im Zeichen der Digitalisierung und ihrer Auswirkungen auf unterschiedliche Bereiche der Städte. Die Münchner Stadtbaurätin Professor Elisabeth Merk spricht über die Chancen einer Großstadt wie München, mit moderner Infrastruktur zu punkten. Rudolf Martin Siegers, Chef von Siemens Deutschland, referiert über Projekte des Großkonzerns für Energieeffizienz und Mobilität. Thomas Langkabel koordiniert für Microsoft Deutschland die E-Government -Entwicklung; er präsentiert internationale Beispiele. Ina Schieferdecker vom Fraunhofer-Institut Fokus in Berlin erklärt, wie urbane Datenplattformen Innovationsmöglichkeiten für Städte schaffen. Didier Manning von Bosch Software Innovations stellt neue Wege vor, wie moderne Technologien den Bürger stärker in den Mittelpunkt stellen können. Aber der streitbare ehemalige Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar beschäftigt sich auch mit der Frage, wie viel Vernetzung den Bürgern gut tut und wo Grenzen gezogen werden müssen, damit sie nicht zu gläsernen Bürgern werden.

Über die Möglichkeiten der Vernetzung für eine neue Mobilitätskultur diskutieren der Geschäftsführer von car2go Deutschland, Thomas Beermann, Martina Köderitz, die Vorsitzende der IBM-Geschäftsführung Deutschland, der Hamburger Verkehrsplaner Stefan Weigele und Jennifer Dungs, die Institutsdirektorin Mobilitäts- und Stadtsystem-Gestaltung des Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation.

Am zweiten Tag des Kongresses geht es um die Frage, was Städte sozial und gesellschaftlich leisten müssen, um im Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen zu können. Reiner Klingholz, der Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, spricht über die Wiedergeburt der Städte – und was das für den ländlichen Raum bedeutet. Björn Bloching von Roland Berger Strategy Consultants erläutert, warum es für die wirtschaftliche Entwicklung unverzichtbar ist, Hochleistungskräfte zu gewinnen. Der Wiener Baubürgermeister Michael Ludwig stellt das „Wiener Modell“ vor, mit dem es der österreichischen Hauptstadt gelingt, international anziehend zu sein, ohne dass die Mietpreise explodieren. Martin Tönnes, der Vize-Direktor des Regionalverbands Ruhr, schildert, wie wirtschaftlicher Strukturwandel gestaltet werden kann.

Wasser und viel Grün machen Städte attraktiv

Martem Wassmann vom renommierten Amsterdamer Büro Benthem Crowel Architects zeigt, wie mit guter Architektur städtische Räume aufgewertet werden können. Herbert Dreiseitl, vom Bodensee stammender, international tätiger Landschaftsarchitekt, Künstler und Direktor des Ramboll Liveable City Lab Kopenhagen, beschäftigt sich mit der Frage, welchen Beitrag Wasser und Grünflächen leisten, um Städte attraktiv, klimagerecht und nachhaltig zu gestalten. Der baden-württembergische Finanz- und Wirtschaftsminister spricht über den politischen Beitrag, den das Land für starke Städte leisten kann. Der Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec berichtet, was zu tun ist, damit Stadt, Wissenschaft, Industrie und Bürger Hand in Hand arbeiten. Alexander Schwarz, Partner und Design Direktor bei David Chipperfield Architects, fragt, wie Langsamkeit als urbane Qualität angesichts von digitaler Beschleunigung überhaupt noch möglich ist.

Abgerundet werden die beiden Tage durch ein Round Table mit der Vizepräsidentin des Deutschen Städtetags, Eva Lohse, dem Leiter der Kantons- und Stadtentwicklung Basel, Thomas Kessler, dem Direktor der Internationalen Bauausstellung Heidelberg, Michael Braum und Jan Wedemeier vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut. Sie diskutieren über den Beitrag die Städte zur Wissensgesellschaft von morgen – und was das kostet.

Infos und Anmeldung zum Kongress

Am 7. und 8. Juli 2015 findet im Haus der Wirtschaft in Stuttgart der 2. Fachkongress der Stuttgarter Zeitung statt. „Stadt der Zukunft – Zukunft der Stadt“ ist ein Forum, bei dem Wirtschaft, Wissenschaft Politik und Gesellschaft gemeinsam über Stadtentwicklung diskutieren, um voneinander zu lernen.

Die StZ gibt 20 Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, kostenlos an dem Expertenforum teilzunehmen. Anmeldungen bitte per E-Mail an kongress@stz.zgs.de. Gehen mehr Anfragen ein als Plätze vorhanden sind, entscheidet das Los.