Der VfB Stuttgart hat seine Negativserie beendet und im sechsten Saisonspiel mit dem 2:0 gegen Nürnberg den ersten Erfolg erzielt.

Nürnberg - Der VfB Stuttgart hat seine Negativserie beendet und im sechsten Saisonspiel den ersten Erfolg erzielt. Die Schwaben gewannen beim 1. FC Nürnberg durch ein kurioses Tor von Vedad Ibisevic (1.) und den späten Treffer von Martin Harnik (75.) letztlich verdient 2:0 (1:0). Dabei profitierten die Gäste vor 43.018 Zuschauern vor allem von einem haarsträubenden Fehler des Nürnberger Verteidigers Marcos Antonio.

 

Der schlechteste Ligastart in der Vereinsgeschichte hatte bei Stuttgart vor dem Duell bei den Franken Erinnerungen an die verkorkste Saison vor zwei Jahren geweckt. „Wir brauchen eine ganz andere Einstellung zum Spiel“, sagte Manager Fredi Bobic. Trainer Bruno Labbadia nahm deshalb einige Veränderungen vor. Der Japaner Shinji Okazaki (Zehenverletzung) konnte nicht, Cacau und Tamas Hajnal durften nicht spielen. Die beiden wurden durch Martin Harnik und dem 19-jährigen Bundesliga-Debütanten Raphael Holzhauser ersetzt.

Nicht viel besser war die Stimmung in Nürnberg vor dem dritten Heimspiel. Die beiden Niederlagen nach dem guten Auftakt ärgerten Trainer Dieter Hecking mächtig, er zog deshalb Konsequenzen und brachte vier neue Spieler. Almog Cohen, Mike Frantz, Timo Gebhart und Marcos Antonio sollten helfen, dass den Franken nach fünf Monaten einmal wieder ein Heimsieg gelingt. Die Wechsel brachten nichts, aber vor allem für einen der vier Neuen sollte es ein ganz katastrophaler Tag werden. Es waren gerade 24 Sekunden gespielt, da unterlief Marcos Antonio mit seinem ersten Ballkontakt in der Bundesliga ein verhängnisvoller Fehler. Seine Rückgabe zu Torhüter Raphael Schäfer war viel zu halbherzig, weshalb Vedad Ibisevic dazwischen spurten konnte. Der Bosnier verwertete die geschenkte Chance zur 1:0-Führung für den VfB.

Hecking wechselt Antonio nach 15 Minuten aus

Zehn Minuten später erlaubte sich der brasilianischen Innenverteidiger, der im Sommer von Rapid Bukarest nach Nürnberg gewechselt war, den nächsten Patzer. Der 29-Jährige mit viel Erstliga-Erfahrung bei europäischen Klubs ließ sich in der eigenen Hälfte von Jungspund Holzhauser die Kugel abnehmen. Der Österreicher traf anschließend aber nur das Außennetz. Da reagierte Hecking, schickte Hanno Balitsch zum Aufwärmen. In der 16. Minute beendete Nürnbergs Trainer den Arbeitstag von Marcos Antonio.

Die Franken erholten sich aber ganz gut vom frühen Schock, sie erhöhten den Druck und übernahmen die Initiative, ohne sich allerdings viele gute Möglichkeiten herauszuspielen. Die beste hatte Tomas Pekart, als er nach einer Flanke von Javier Pinola aus kurzer Distanz den Ball über das Tor köpfte (41.). Stuttgart verteidigte solide, tat aber zu wenig für den Spielaufbau. Bis zur Pause fielen zwar weitere Tore, aber sowohl beim Nürnberger Timm Klose (8.) als auch bei Harnik (35.) entschied Schiedsrichter Florian Meyer auf Abseits.

Nürnberger Druck wird nicht belohnt

Nach dem Seitenwechsel waren die Nürnberger erneut spielbestimmend, versuchten es mit Tempo über die Außenpositionen, ließen den Gästen aber immer wieder Raum zum Kontern. So verhinderte Torhüter Raphael Schäfer zunächst noch einen Rückstand, indem er den Distanzschuss von Holzhauser (55.) parierte und vor dem einschussbereiten Cacau rettete (73.), der kurz zuvor eingewechselt worden war. Doch wenig später musste er sich Harnik dann doch geschlagen geben. Der Österreicher hatte sich im Strafraum gegen Pinola durchgesetzt und schloss trocken zum zweiten Tor für die Schwaben ab.

Bis auf einen direkten Freistoß von Hiroshi Kiyotake (59.) blieben die Nürnberger Offensivbemühungen in der zweiten Halbzeit dagegen meist ungefährlich. So kassierten sie die dritte Pleite in Folge.