Zwei abgefälschte Torschüsse haben Borussia Mönchengladbach zum Arbeitssieg gegen den SC Paderborn verholfen. Die Rheinländer nährten damit ihre Hoffnung auf den Einzug in die Fußball-Königsklasse. Für Paderborn wird es im Abstiegskampf jetzt richtig ungemütlich.

Mönchengladbach - Nach dem unglücklichen Aus in der Europa League steuert Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga souverän auf Champions-League-Kurs. Der Tabellendritte gewann am Sonntag beim 2:0 (1:0) gegen den SC Paderborn im zehnten Anlauf erstmals in dieser Saison nach einem internationalen Auftritt und baute den Vorsprung auf Rang vier auf vier Punkte aus.

 

Vor 53 152 Zuschauern erzielten Fabian Johnson (18. Minute) und Patrick Herrmann (81.) die Treffer zum vierten Heimsieg in Serie. „Es war verdient, wir haben das Spiel kontrolliert“, urteilte Borussia-Coach Lucien Favre im TV-Sender Sky. Die Paderborner rutschten durch die erste Niederlage in ihrem sechsten Sonntagsspiel der Saison erstmals seit dem Aufstieg auf Relegationsplatz 16 ab und schweben immer mehr in Abstiegsgefahr. „Wir werden niemals aufgeben und uns weiter wehren“, versprach Trainer André Breitenreiter.

Drei Tage nach dem bitteren Scheitern gegen den FC Sevilla benötigte die umformierte Borussia zehn Minuten Anlaufzeit. Coach Favre hatte gleich auf fünf Positionen seiner Startelf rotiert, auch Weltmeister Christoph Kramer musste zunächst auf die Bank.

Bevor sich die Gladbacher sortiert hatten, machten erst einmal die Gäste das Spiel. Mit viel Courage wollte das Breitenreiters Team das 0:6 gegen die Münchner Bayern vergessen machen. Alban Mehas Kopfball über das Tor nach wenigen Sekunden blieb in dieser Phase aber die einzige gefährliche Gelegenheit der Ostwestfalen, obwohl der Außenseiter zu Beginn unerwartet oft vor dem Tor der Hausherren auftauchte. „Wir hätten die Gladbacher bestrafen müssen“, klagte Kapitän Uwe Hünemeier. Stattdessen bekamen die Gastgeber die Partie zunehmend in Griff. Bei den Schussversuchen des auffälligen Ibrahima Traoré (12.) und von Johnson (15.) bewahrte SCP-Keeper Lukas Kruse sein Team noch vor einem Rückstand. Als Patrick Ziegler jedoch einen weiteren Flachschuss von Johnson von der Strafraumgrenze abfälschte, war auch der Schlussmann geschlagen. „Das gehört genauso zum Fußball dazu“, meinte der Torschütze zu der etwas glücklichen Szene. Es war Johnsons erstes Pflichtspieltor für die Borussia.

Sieben Minuten später hätte Pechvogel Ziegler fast das zweite Gegentor verschuldet. Nach Traorés Flanke landete sein Abwehrversuch mit dem Knie am Pfosten des eigenen Tores. Gegen die begrenzten Mittel des Liga-Neulings genügte den Gladbachern auch nach dem Seitenwechsel eine durchschnittliche Leistung. Raffael hätte kurz nach dem Seitenwechsel die Führung ausbauen müssen, sein schwacher Kopfball aus vier Metern landete jedoch in Kruses Händen. Branimir Hrgota (63.) und der eingewechselte Max Kruse (70.) verpassten ebenfalls das mögliche 2:0.

So blieb der knappe Vorsprung ein schmaler Grat für die Borussia, die wegen der Belastung der vielen Spiele in drei Wettbewerben allmählich in den Kraftsparmodus schaltete. Schließlich geht es schon am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Kickers Offenbach weiter. Am Ende sicherte Joker Herrmann mit seinem zehnten Pflichtspieltor der Saison den Arbeitssieg, weil diesmal Meha seinen Schuss abfälschte. Kurz vor Schluss klatschte ein weiterer Schuss von Herrmann an den Außenpfosten, verdient war der Gladbacher Sieg also allemal.