Mit Dachterrassen Richtung Süden und einer Aussicht auf die Fils sollen einige der neuen Wohnungen punkten, die die Geislinger Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft plant.

Region: Corinna Meinke (com)

Geislingen - In vier Wochen sollen die Bagger anrollen, um die ersten Altbauten in den Geislinger Bruckwiesen abzureißen. Die Gebäude aus den 1930er Jahren machen damit Platz für ein neues Wohnquartier, das die Geislinger Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft (GSW) hier errichten will. Für insgesamt 20 Millionen Euro sollen in zwei Bauabschnitten acht Mehrfamilienhäuser zwischen der Fils und der Bundesstraße 10 entstehen. Damit festigt die GSW, die rund 1600 Mieteinheiten vorhält, ihre Position als größte Vermieterin in Geislingen.

 

Geplant sind Ein- bis Fünfzimmerwohnungen

„Wir erweitern mit diesen Gebäuden unser Spektrum“, erklärt der GSW-Geschäftsführer Hansjörg Hagmayer. Bisher bietet die traditionsreiche Gesellschaft überwiegend Wohnungen älterer Baujahre an. Hagmayer sieht sehr gute Chancen für die Vermietung der geplanten rund 90 Wohnungen im Geislinger Stadtteil Altenstadt. Schließlich sei auch in der Großen Kreisstadt das Angebot an modernen Mietwohnungen eher überschaubar.

Alle acht Mehrfamilienhäuser sollen in Modulbauweise entstehen, was den Vorteil habe, dass die Grundrisse frei wählbar seien, beschreibt Hagmayer die Pläne für das Quartier, das damit auch städtebaulich eine Aufwertung erfahren dürfte. Die genaue Zahl der Wohnungen stehe noch nicht endgültig fest, sicher ist allerdings, dass die ganze Bandbreite von Ein- bis Fünfzimmerwohnungen mit einer Größe von 30 bis 135 Quadratmeter entstehen soll. Die Gebäude werden alle mit Aufzügen erschlossen und ein Teil der Wohnungen wird zudem barrierefrei werden.

Die Wohnungen im vierten Stock erhalten attraktive Dachterrassen

Als besonders attraktiv betrachtet Hagmayer die drei Gebäude, die entlang der Fils gebaut werden und die nach Süden ausgerichtet sind. Während die übrigen Häuser dreigeschossig geplant sind, soll es hier ein zusätzliches Staffelgeschoss geben. Durch dessen zurückspringende Bauweise entstünden so attraktive, weil großzügig bemessene Dachterrassen.

Mit begrünten Dächern, Wärmedämmung und modernen Gas- oder Pelletheizungen sollen die Gebäude die Energieeffizienzklasse 55 erfüllen. Ein zweigeschossiges Parkhaus wird außerdem mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet. Die von Hagmayer vorgestellten Bildanimationen aus dem Geislinger Planungsbüro Arch & Art sollen etwas modifiziert realisiert werden. Zugunsten eines zentral gelegenen Spielplatzes wird das Gebäude, das in zweiter Reihe hinter der als weißer Baukörper dargestellten Jettankstelle liegt, nicht realisiert. Zunächst war der Spielplatz in der Grünfläche vorgesehen, die neben den projektierten Kuppelhäusern liegt.

Da das dafür benötigte Grundstück aber noch nicht komplett in GSW-Hand ist, werden diese in Holzbauweise geplanten Häuser erst in einer dritten und noch nicht terminierten Bauphase entstehen. Auch die geplante Fußgängerbrücke über die Fils ist demnach noch Zukunftsmusik.

Die GSW-Mieten sind günstig

Die 1937 gegründete Geislinger Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft (GSW) stellte zunächst Wohnraum für die Bergarbeiter des Erzbergwerks Grube Karl zur Verfügung. So entstanden die Vordere und die Hintere Siedlung. Gesellschafter der GSW sind die Stadt Geislingen und der Landkreis Göppingen. Aufsichtsratsvorsitzender ist der Geislinger Oberbürgermeister Frank Dehmer. Von den 1600 Miet-wohnungenbesitzen nur noch 243 eine Sozialbindung und werden zehn Prozent unter der üblichen Vergleichsmiete angeboten. Für 66 weitere Wohnungen haben die Kirchen ein Belegungsrecht. Die GSW-Durchschnittsmiete liegt bei 4,76 Euro pro Quadratmeter, für die neuen Wohnungen in Altenstadt soll sie acht Euro betragen. In den vergangenen zehn Jahren hat die GSW 30 Millionen Euro in die Sanierung ihres Bestands investiert, der zu 70 Prozent modernisiert ist. 25 Prozent sind teilsaniert.