Debra Milke wurde beschuldigt zwei Männer zum Mord an ihrem Sohn angestiftet zu haben. Dafür saß sie 24 Jahre zum Tode verurteilt in einem US-Gefängnis. Jetzt ist sie zurück in ihrer Geburtsstadt Berlin.

Berlin - Die ehemalige US-Todeskandidatin Debra Milke will sich nicht mehr mit ihrer Zeit im Gefängnis beschäftigen. Alle persönlichen Akten und Unterlagen zu ihrem Fall habe sie vernichtet, sagte die 51-Jährige „Stern TV“. „Ich habe einfach jedes Stück Papier in den Schredder getan. Es hat sich so gut angefühlt“, sagte sie im Interview. „Es war wie eine Therapie.“

 

22 Jahre im Todestrakt

Milke hatte 24 Jahre im US-Bundesstaat Arizona im Gefängnis gesessen - davon 22 Jahre im Todestrakt. Die in Berlin geborene und in den USA aufgewachsene Frau war dafür verurteilt worden, zwei Männer zum Mord an ihrem Sohn angestiftet zu haben. Es gab jedoch keine direkten Beweise für ihre Verwicklung. Zudem wurde der einzige Belastungszeuge, ein Polizist, nach dem damaligen Prozess mehrfach der Lüge in anderen Fällen überführt. 2013 kam Milke gegen Auflagen frei.

In Berlin fühle sie sich „zurück an meinem Ausgangspunkt“. Milke: „Ich bin hier geboren, ich war für lange Zeit weg, und jetzt bin ich wieder hier. Bei meinem Onkel, meiner Tante und meinem Cousin.“ Ihre Mutter starb im Herbst 2014.