830 Teilnehmer starten am Samstag und Sonntag beim ersten Stuttgarter 24-Stunden-Mountainbikerennen. Die Idee dazu hatten zwei Schwaben, als sie in Aserbaidschan auf den Fahrer zum Flughafen warteten.

Stuttgart - Die Wiege des ersten Stuttgarter 24- Stunden-Mountainbikerennens, das am Samstag um 15 Uhr in der Halle 5 der Messe gestartet wird, liegt in Aserbaidschan. Genauer gesagt in der Hauptstadt Baku, wo im Herbst 2014 die Schwaben Albrecht Röder und Stephan Salscheider auf ihren Fahrer warteten, der sie zum Flughafen bringen sollte. Die ehemaligen Radrennfahrer betreiben beide Eventagenturen in Deutschland. Röder ist mit seinem Unternehmen verantwortlich für das Profi-Straßenrennen „Tour of Aserbaidschan“, Salscheider war von den Veranstaltern der European Games gebucht worden, um das Mountainbikerennen für die erste europäische Mini-Olympiade in diesem Sommer auf die Beine zu stellen und den Kurs zu gestalten.

 

Die Idee entstand in Aserbaidschan

Ex-Mountainbike-Profi Salscheider ist aber auch Spezialist für die immer beliebter werdenden 24-Stunden-Rennen. Seit zehn Jahren organisiert seine Agentur ein Tagesrennen in Duisburg, auch in Dubai hat der Mann von der schwäbischen Alb schon so ein Rennen veranstaltet. Der Sindelfinger Rennradspezialist Röder hat gute Kontakte zur Messe und er hatte Lust, es einmal mit einer Mountainbike-Veranstaltung zu versuchen. Und so reifte in den beiden weit weg von der Heimat die Idee zu den 24 Stunden von Stuttgart.

Und die beginnen jetzt. Start und Ziel ist in Halle 5 der Messe. Von dort aus geht es in einem 7.5 Kilometer langen Rundkurs über das Ausstellungsgelände und über die Felder zwischen der Autobahn A 8 und Plieningen. 830 Sportler haben sich angemeldet. Es gibt eine Einzel-Konkurrenz, aber auch Wertungen für Zweier- Vierer- oder Achterteams. E-Bikes werden ebenfalls in einer eigenen Wertung am Start sein, wobei jeder Solofahrer mit zwei Akkus arbeiten darf. Eine Batterie, die 24 Stunden ohne Laden hält, gibt es nämlich nicht. Laut Salscheider sind vor allem die motorlosen Einzelfahrer sportlich ambitioniert. Wer gewinnen will, kann sich in den 24 Stunden maximal 15 Minuten Pause erlauben. Bei den großen Teams seien die Rennen dagegen oft eine sportive Party – einer fährt, sieben feiern. Sport und Show, wie übrigens auch in der Halle. Dort wird am Samstagabend „Die Kleine Tierschau“ auftreten.

Der längste Anstieg ist die Einfahrt ins Parkhaus

Von Start und Ziel in der Halle führt der Kurs erst ein Stück über das Messegelände, dann durch das Parkhaus über die Autobahn in die Felder. Die Strecke wird immer mal wieder durch Steilkurven aus Holz verschärft, im Parkhaus geht es auf dem Rückweg eine steile Rampe bergab, für die eine Absperrung demontiert wurde. Diese Einlagen kompensieren den Fakt, dass die Fildern topfeben sind – ein für Mountainbiker eher untypisches Gelände. Etwa 75 Höhenmeter pro Runde kommen aber trotzdem zusammen, der längte Anstieg ist die spiralförmige Einfahrt ins Parkhaus. Ansonsten sind die Radler überwiegend auf Schotter und Wiesenstrecken unterwegs, die für das Rennen auch abgesperrt werden.

Ob die Stuttgarter Mountainbike Premiere ein Erfolg wird, hängt wohl auch vom Wetter ab, das kühl, aber weitgehend trocken sein soll. Zuschauer können das Rennen übrigens ohne Eintritt verfolgen, für das Konzert der Kleinen Tierschau sind aber 25 Euro zu bezahlen.