Nicht nur der VfB Stuttgart, auch der SC Freiburg kann neue Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen. Die Breisgauer gewinnen mit 2:0 gegen den FC Augsburg. Die Münchner leisten sich mit einer 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen Gladbach einen unerwarteten Fehltritt.

Berlin - Rauswurf in Hamburg, Gnadenfrist in Hannover - in der Fußball-Bundesliga sind Trainer eine bedrohte Spezies. Nach der neuerlichen Niederlage des Hamburger SV am 26. Spieltag wurde Josef Zinnbauer am Sonntagabend freigestellt. Tayfun Korkut, über dessen Ablösung ebenfalls diskutiert wurde, bleibt dagegen vorläufig Trainer von Hannover 96. Das gab der Club am Sonntag bekannt.

 

Dabei sprach manches für ein Ende der Zusammenarbeit. Schließlich rangiert Hannover nach zuletzt zehn Spielen ohne Sieg in der Rückrunden-Tabelle auf dem letzten Rang. Nach dem 2:3 gegen Borussia Dortmund liegt der Relegationsplatz 16 nur noch zwei Punkte entfernt. Wirklich kämpferisch hatte Korkut nach dem Rückschlag nicht geklungen: „Wir müssen schauen, was wir verändern können, um die Ergebnisse zu erreichen. Wenn das die Personalie Tayfun Korkut ist, dann ist das so.“ Im Gespräch mit Kind und Dufner wirkte er dann offenbar überzeugender. „Der Austausch war offen, kritisch und konstruktiv“, hieß es. Korkut habe „das Vertrauen der Verantwortlichen“.

Weil die Konkurrenten punkteten, rutschte Bundesliga-Dino HSV auf den Relegationsplatz.

VfB Stuttgart kann wieder gelingen

Weniger intensiv wurde diesmal beim VfB Stuttgart über die Zukunft des Trainers diskutiert. Schließlich gelang beim 3:1 über Frankfurt der erste Sieg seit mehr als drei Monaten. Nach dem Schlusspfiff nahm VfB-Sportvorstand Robin Dutt den zuletzt kritisierten Coach Huub Stevens demonstrativ in den Arm. „Wir haben heute 50.000 Brocken fallen hören“, meinte Dutt, „man sieht das ein oder andere Lächeln mehr.“ Mit dem glücklichen Erfolg stellte das Schlusslicht bei nur zwei Punkten Rückstand wieder Kontakt zu Tabellenplatz 15 her.

Nicht nur dem VfB, sondern auch dem SC Freiburg gelang der Befreiungsschlag. „Morgen und übermorgen können wir alles ruhiger angehen und tief durchatmen“, sagte Trainer Christian Streich nach dem 2:0 über Augsburg. Erstmals seit dem 19. Spieltag rangiert der Hinrundenletzte nicht auf einem Abstiegsplatz.

Paderborn auf direktem Abstiegsplatz

Anders als im Titel-Rennen bleibt es im Kampf um den Klassenverbleib spannend. Vor der Länderspielpause rückten die Teams im Keller noch enger zusammen. So gab der SC Paderborn beim 0:0 gegen Hoffenheim zwar ein Lebenszeichen von sich, rutschte aber erstmals seit seinem Aufstieg auf einen direkten Abstiegsplatz ab. „Endlich mal wieder ein Spiel, in dem man sieht, dass Paderborn noch nicht tot ist - und dann gewinnen die anderen auch noch“, klagte Einwechselspieler Süleyman Koc beim Blick auf die anderen Ergebnisse des Wochenendes.

Im Wettstreit um die Champions-League-Plätze büßte der VfL Wolfsburg am Sonntag mit dem 1:1 beim starken FSV Mainz 05 zwar überraschend zwei Punkte ein, doch der zweite Platz hinter dem Spitzenreiter Bayern München ist nicht in Gefahr. Die Münchner leisteten sich anschließend beim 0:2 (0:1) im Heimspiel gegen den Tabellen-Dritten Borussia Mönchengladbach einen unerwarteten Fehltritt. Mit einem Doppelpack (30./77.) besiegelte Raffael die erste Saison-Heimpleite des deutschen Rekordmeisters und verschaffte der Borussia glänzende Perspektiven für die Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison.

Auch Bayer Leverkusen hat dafür eine gute Ausgangsposition. Im Duell mit dem FC Schalke gelang der Mannschaft von Roger Schmidt ein 1:0. Damit beträgt der Vorsprung auf den Tabellen-5. aus Gelsenkirchen nun sechs Punkte. In bester Laune verließ Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade vier Tage nach dem Achtelfinal-Aus in der europäischen Königsklasse bei Atlético Madrid die Veltins-Arena: „Das war ein sehr gutes Ende einer turbulenten Woche.“