Dank einer Energieleistung fliegen die deutschen Handballer mit einem Sieg von der WM in Katar nach Hause. Im letzten Platzierungsspiel gewann das DHB-Team gegen Slowenien. Als Siebter sicherte es sich zudem die Teilnahme an der Olympia-Qualifikation.

Doha - Riesenjubel bei den deutschen Handballern: Mit einem letzten Kraftakt hat sich das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson bei der WM in Katar Platz sieben und damit die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele gesichert. Im abschließenden Platzierungsspiel bezwang die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Samstag in Doha Slowenien mit 30:27 (16:14). Nach zwei Niederlagen in Serie feierte die Mannschaft um den 13-fachen Torschützen Uwe Gensheimer mit dem sechsten Turniersieg einen versöhnlichen Abschluss. An diesem Sonntagmorgen fliegt die DHB-Auswahl wieder nach Hause.

 

Am Tag nach dem kraftlosen Auftritt beim 23:28 gegen Kroatien sorgte Sigurdsson mit dem letzten möglichen Spielerwechsel noch einmal für frischen Wind in seinem Team. Für Linksaußen Matthias Musche kehrte Rückraumspieler Fabian Böhm in den Kader zurück. Der Balinger sollte vor allem den erst 19 Jahre alten Paul Drux entlasten, der in den sieben Spielen bis zur Partie gegen Kroatien an die Leistungsgrenze gegangen war. „Wir brauchen eine weitere Alternative im Rückraum“, erklärte Teammanager Oliver Roggisch.

Zudem lief im rechten Rückraum Steffen Weinhold wieder auf, der sich trotz einer Adduktorenzerrung wieder einsatzfähig gemeldet hatte. Gegen Kroatien hatte der Kieler ausgesetzt. „Die Frage ist, wie wir die Truppe fitbekommen“, hatte der Bundestrainer die vordringlichste Aufgabe für die spielfreien Stunden genannt. So war das Spiel der deutschen Mannschaft von der ersten Minute an vom Kampf geprägt - gegen die eigene Müdigkeit und gegen einen motivierten Kontrahenten. Einen 0:2-Rückstand (30.) glich das Team von Sigurdsson beim 3:3 (8.) aus und egalisierte beim 7:7 (14.) auch den vorherigen 4:7-Nachteil (12.). Die erste Führung gelang der DHB-Auswahl mit dem 10:9 (19.), und beim anschließenden 11:9 (21.) lag sie erstmals mit zwei Treffern vorn.

Die Deutschen stemmten sich gegen ihren Kräfteverschleiß

Mit großem Willen stemmte sich die deutsche Mannschaft gegen ihren Kräfteverschleiß. Sigurdsson hatte nach der Kroatien-Niederlage gefordert, dass sein Team clever spielen müsse, wenn sich die Müdigkeit bemerkbar macht. Er selbst gab dies mit seinen zahlreichen Auswechslungen vor. Jens Schöngarth kam für Weinhold, Böhm löste Drux ab, und am Kreis kamen Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler und Erik Schmidt zum Einsatz.

So schafften es die Mannen um den überragenden Kapitän Gensheimer, der in den ersten 30 Minuten bereits sechs Tore markierte, bis zur Pause einen 16:14-Vorsprung herauszuspielen. In der zweiten Hälfte warf Patrick Wiencek mit seinem vierten Treffer zum 20:17 (36.) die erste Drei-Tore-Führung heraus, und Gensheimer markierte mit seinem zehnten Tor das 22:18 (39.).

Zwar kehrte auch danach nicht die Leichtigkeit vom Turnierbeginn ins deutsche Spiel zurück, wohl aber Kombinations- und Treffsicherheit. Und angetrieben von einem unbändigen Willen und mit tollen Paraden von Torhüter Silvio Heinevetter als Rückhalt gelang sogar das 27:21 (46.). Danach ließ sich das DHB-Team den Erfolg nicht mehr nehmen und feierte im neunten WM-Spiel den sechsten Sieg bei einem Unentschieden und zwei Niederlagen.