Die deutschen Nationalspieler überzeigen mit ihrer Leistung beim 4:0 gegen Portugal. Eine richtige Schwachstelle findet sich in der DFB-Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw nicht.  

Die deutschen Nationalspieler in der Einzelkritik. Eine richtige Schwachstelle findet sich in der DFB-Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw nicht.

 

Manuel Neuer Auch für ihn ein Auftakt wie gemalt: bewahrte sein Team in der Anfangsphase vor dem Rückstand und konnte anschließend die lädierte Schulter schonen. Musste kaum eingreifen und bewies vor dem Strafraum wieder einmal, dass er ein sehr guter Fußballer ist.

Jérôme Boateng Sah anfangs einmal nur die Hacken von Ronaldo, was sein einziges Problem bleiben sollte. Ansonsten mit wenig Mühe, seine rechte Abwehrseite unter Kontrolle zu halten.

Per Mertesacker Solide, routiniert, fehlerfrei – auf ihn war zu jedem Zeitpunkt Verlass. Guter WM-Auftakt des langen Innenverteidigers, auch wenn sein Nebenmann auffälliger war.

Mats Hummels Der Dortmunder bot bis zu seiner Auswechslung eine großartige Leistung. Hinten gewann er fast jeden Zweikampf und eröffnete häufig klug das Spiel. Vorne sprang er beim 2:0 höher als Pepe. Besser kann ein Innenverteidiger nicht auftreten.

Benedikt Höwedes Gewissenhaft verrichtete der Schalker hinten links seinen Dienst – und hatte trotzdem manchmal seine liebe Mühe. Er ist nun einmal kein Außenverteidiger und bekommt sichtbare Probleme, wenn das Spiel schnell wird.

Philipp Lahm Lag es an der Nervosität? Oder der Verletzungspause? So fahrig wie in der Anfangsphase hat man den Kapitän im Nationaltrikot noch nicht oft gesehen. Beruhigend zu wissen, dass Deutschland auch glanzvoll gewinnen kann, wenn Lahm mal ein bisschen schwächelt.

Sami Khedira Am Anfang verlor er ein Laufduell, da dachte man: aha, die Folgen des Kreuzbandrisses. Ansonsten war davon nichts zu sehen. Machtvoll machte er sich im Mittelfeld breit, absolvierte ein großes Laufpensum und schaltete sich auch vorne ein. Sein 30-Meter-Schuss aufs leere Tor in der Anfangsphase rollte knapp vorbei.

Toni Kroos Er sei kein Führungsspieler, heißt es gerne, er kremple nicht die Ärmel hoch. Das muss Kroos auch gar nicht, wenn er so spielt wie gegen Portugal. Mit seinem Überblick, seiner Ballsicherheit, seinen feinen Pässen ist er im Nationalteam unverzichtbar geworden.

Thomas Müller Spieler wie ihn braucht es, um Weltmeister zu werden. Ohne Angst, kraftvoll, vorneweg marschierend – so trat der Münchner auf und machte mit drei Toren da weiter, wo er bei der letzten WM aufgehört hatte.

Mesut Özil Der Edeltechniker hatte gute Momente, wie fast immer, wenn er den Ball hat. Dann geschieht Überraschendes. Zu seinem Spiel gehört aber eben auch weiterhin, dass er manchmal minutenlang nicht am Ball ist und im freien Raum abtaucht.

Mario Götze Der Plan mit dem Münchner ging auf. Götze spielte ganz vorne sehr variabel, wechselte immer wieder die Seiten und war für die Portugiesen nur schwer zu greifen. Als es ihnen doch mal gelang, gab es Elfmeter für Deutschland.

André Schürrle Zeigte, dass er gut in Form ist und leistete die Vorarbeit zum 4:0.

Shkodran Mustafi Vor zwei Wochen schon fast im Flieger nach Ibiza, nun WM-Debütant. Keine schlechte Karriere.

Lukas Podolski Als Belohnung für die guten Trainingsleistungen durfte er in seine dritte WM schon mal reinschnuppern.