Sie ist die älteste Umweltinitiative Deutschlands, kämpft seit 50 Jahren gegen Lärm, Verkehr, Luftverschmutzung und Flächenfraß. In dieser Zeit feierte die Schutzgemeinschaft Filder manchen Triumph – und musste manch bittere Niederlage einstecken.

Leinfelden-Echterdingen - Dichter Nebel hängt über den Messehallen, die Sonne ist kaum auszumachen. Steffen Siegel, 72, und Gabi Visintin, 63, so etwas wie die Veteranen der ältesten Umweltschutzinitiative der Republik, der Schutzgemeinschaft Filder, frieren gemeinsam auf der Messe-Piazza. Die Ausstellungswelt auf den Fildern ist ein Symbol der größten Niederlage in 50 Jahren Kampf für den Erhalt der Filderlandschaft: 100 Hektar des ertragreichen Lößbodens wurden Ende 2004 planiert, um Platz für eine neue, moderne Messe als Ersatz für die aus allen Nähten platzende Killesbergmesse zu schaffen. Für Siegel, den pensionierten Lehrer mit dem charakteristischen Spitzbart, ist das bis heute „eine Sauerei“. Die Journalistin Visintin ist beruflich ab und an auf der Messe unterwegs: „Rein ästhetisch wunderbar, aber eben am falscher Platz“, lautet ihr Urteil.