Im Landkreis Ludwigsburg finden ein Jahr lang Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum statt. Feste, Vorträge und Theaterstücke sollen die Menschen dazu bewegen, über ihr Leben und ihre Ziele zu reflektieren.

Ludwigsburg - Am 10. November 1483 wurde Martin Luther in Sachsen geboren. Dieses Datum nehmen die evangelischen Kirchen im Kreis Ludwigsburg zum Anlass, das Reformationsjahr zu eröffnen – wie überall 500 Jahre nach dem berühmten Thesenanschlag. „Im Lutherjahr 2017 finden in allen fünf Kirchenbezirken im Landkreis Ludwigsburg ökumenische Veranstaltungen statt“, sagt der Geschäftsführer des evangelischen Kreisbildungswerks, Reiner Mack. Noch steht das Programm für das Reformationsjahr nicht komplett.

 

Einzelne Festakte sind aber bereits terminiert. In Ludwigsburg finden zwei große Veranstaltungen statt. Zum Auftakt gibt es eine Geburtsfeier Luthers am 10. November in der Friedenskirche. Um 19 Uhr hält der Tübinger Historiker Volker Leppin einen Vortrag zur Reformation und zu Luther. Vier weibliche Clowns sollen dabei den Abend auflockern, dazu Livemusik.

Stadtfest am ersten Juli-Wochenende

Im Sommer 2017 veranstalten am ersten Juliwochenende die evangelischen und katholischen Gemeinden auf dem Marktplatz in Ludwigsburg ein gemeinsames Fest. An einem 200 Meter langen Tisch von einer Kirche zur anderen sitzen nach Macks Vorstellung alle zusammen. „Dafür steht Kirche“, sagt er, „gemeinsam essen und Beziehung leben.“ Rund um die Feier sind verschiedene Aktionen vorgesehen. Die Diakonie und die Caritas stellen sich vor und präsentieren sich dabei.

Ein Orgelduett aus beiden Kirchen wird das Fest beschallen. In der Nacht auf Sonntag wird es ruhiger: Eine „Silent Disco“, bei der die Teilnehmer über Kopfhörer Musik hören, zu der sie tanzen können, soll auch Jüngere ansprechen. Am Sonntag findet auf dem Marktplatz ein ökumenischer Gottesdienst statt. „Ich erhoffe mir vom Reformationsjahr auch Impulse für die Zusammenarbeit zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche“, sagt Mack.

Am 27. November wird um 10 Uhr in und vor der Stadtkirche Bietigheim-Bissingen die Ausstellung „Spurensuche“ des ehemaligen Ingersheimer Schulleiters Winfried Cramer eröffnet. Am 22. Januar gibt es einen Gottesdienst mit Steve Volke unter dem Titel „Sei du selbst der Reformator“, und am 22. Januar setzt sich im Kronenzentrum der Schauspieler Stefan Österle intensiv mit Martin Luther auseinander. In weiteren Veranstaltungen geht es um Luthers Tischreden, um Käthe Luther und auch christliches Kabarett ist geplant.

Nicht nur in Ludwigsburg wird gefeiert

In vielen Kreiskommunen gibt es ebenfalls Programm: Am 15. November veranstaltet das evangelische Gemeindezentrum Möglingen ein reformatorisches Festmahl. Zu mehreren Menü-Gängen begegnen die Gäste Personen aus der Reformationszeit, dargestellt von Laienschauspielern.

Historische Städte der Reformation können bei einer sechstägigen Gemeindereise im Juni von Markgröningen bis nach Leipzig besichtigt werden. Stätten der Reformation in Markgröningen selbst können zum Beispiel am 9. September bei einem Spaziergang erkundet werden. Für den 22. Oktober ist eine Wanderung mit zwei Bischöfen von Kornwestheim bis nach Ludwigsburg geplant.