Weil sie den Tod ihrer Freundin verschwiegen und fast zehn Jahre deren Rente kassiert haben soll, steht eine 75-Jährige vor Gericht. Die Frau soll ihre Freundin gepflegt und sie nach deren Tod im Garten begraben haben.

Gießen - Eine 75-Jährige, die ihre tote Freundin im Garten vergraben und jahrelang deren Rente eingestrichen haben soll, steht im hessischen Gießen vor Gericht. Die Frau strebt in dem Berufungsprozess einen Freispruch an, wie eine Justizsprecherin am Donnerstag berichtete. In erster Instanz war die Angeklagte aus Grebenhain wegen gewerbsmäßigen Betruges zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.

 

Damals hatte die Frau die Tat zugegeben. Sie soll ihre Freundin jahrelang gepflegt haben. Die Anklage wirft der heute 75-Jährigen vor, den natürlichen Tod der Freundin im Jahr 2005 verschwiegen und fast zehn Jahre lang deren Pflegegeld und Rente kassiert zu haben - insgesamt rund 135 000 Euro. Die 81-Jährige hatte weder Angehörige noch einen Hausarzt - und wurde von öffentlichen Stellen erst Ende 2013 vermisst. Die Leiche der Frau wurde dann im Sommer 2014 im Garten der Angeklagten entdeckt. Auf deren Grab soll sie Tomaten angepflanzt haben.

Der Berufungsprozess wird Ende April fortgesetzt. Dann sollen die ersten Zeugen gehört werden.