Ein Autofahrer hat auf der Autobahn 8 bei Karlsruhe wohl einen schweren Unfall verhindert und drei Frauen aus einem brennenden Auto gerettet.

Karlsruhe - Ein mutiger Autofahrer hat auf der Autobahn 8 bei Karlsruhe wohl einen schweren Unfall verhindert und drei Frauen aus einem brennenden Auto gerettet.

 

Nach Angaben der Polizei war bei dem Wagen einer Frau aus dem Raum Freiburg am frühen Mittwochabend an einem Gefälle die Bremse ausgefallen. Und es brannte. Im Innern war alles so verqualmt, dass die drei Frauen im Auto die Köpfe aus den Fenstern streckten. Ein 45-Jähriger aus Ettlingen sah Flammen aus dem Heck schlagen. Geistesgegenwärtig überholte er, setzte sich mit seinem Wagen davor, bremste ab, bis sich die beiden Fahrzeuge berührten und brachte das Auto bei Tempo 80 auf dem Standstreifen zum Stehen.

Rettung in letzter Sekunde

Rettung in buchstäblich letzter Sekunde: Kaum hatten die drei Frauen das Auto verlassen, ging es in Flammen auf. Sie erlitten lediglich leichte Rauchvergiftungen. Das Auto des Retters bekam ein paar Schrammen ab, war aber nach dem gewagten Bremsmanöver noch voll fahrbreit.

Dass jemand trotz Gefahr für das eigene Leben so mutig einschreitet, ist aus Erfahrung des Karlsruher Polizeivizepräsidenten Roland Lay sehr selten. Speziell der Fall sei „beispiellos“. Für seine außergewöhnliche Leistung dankte die Polizei dem Ettlinger schriftlich, außerdem bekam er zwei Kino-Karten und einen Gutschein für ein Sicherheitstraining.

Angst hatte der beherzte Retter nach eigener Aussage nicht: „Ich wusste grob, was zu tun ist“, schilderte es Wilhelm Dirkmann tags darauf schlicht. „Das Problem ist ja, wenn so was passiert: Es hält keiner an.“ Aus seiner Sicht müssten schon Fahrschüler darauf vorbereitet werden, wie sie in solchen Situationen helfen können. Nach Überzeugung des IT-Beraters dürfte angesichts von immer mehr Plastik und Elektronik im Auto eine solche Situation kein Einzelfall bleiben.