Anwohner sind besorgt wegen Schadstoffen auf dem Gelände des ehemaligen Vereinsheims des SG Weilimdorf. Laut Umweltamt besteht keine Gesundheitsgefahr.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Weilimdorf - Der Staub auf meinem Auto kommt sicher nicht aus der Sahara“, sagt ein Anwohner im Wolfbusch verärgert. „Das kommt von der Baustelle am Blick Solitude.“ Das trockene Wetter und der Wind hätten die Partikel von der Solitudestraße ins benachbarte Wohngebiet geweht. Das allein sei schon eine „Riesensauerei“, doch nachdem nun seit einigen Tagen ein Mitarbeiter im weißen Einteiler und mit Mundschutz auf dem Gelände unterwegs war, wuchs die Verunsicherung und die Vermutung kam auf, dass es auf dem Grundstück Altlasten gibt.

 

Ein Sprecher der Stadt Stuttgart bestätigt auf Nachfrage der Nord-Rundschau, dass das Gelände an der Solitudestraße 121 teilweise mit Schadstoffen belastet ist. Es handle sich um Kieselrotauffüllung, die mit Dioxin belastet ist. Die Erde werde abgetragen und fachgerecht entsorgt. Der Bauschutt selbst sei nicht belastet. Das bestätigt auch Ulrich Reuter, der stellvertretende Leiter des städtischen Umweltamtes. „Von Schadstoffen im Bauschutt ist uns nichts bekannt.“ Der Abbruch des ehemaligen Vereinsheimes der SG Weilimdorf habe bereits im Juni stattgefunden. Mitte August lagerten so genannten „Haufwerke“ der Bodensanierung auf dem Grundstück – wertloser Schutt also. „Für die Bauarbeiter bestand bei Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften keine Gesundheitsgefahr“, sagt Reuter. „Auch für die Anwohner besteht keine Gesundheitsgefahr.“

Bauphase durch Altlasten verzögert

Auf dem Grundstück sollen bis Ende des Jahres zwei Systembauten für Flüchtlinge errichtet werden. Insgesamt sollen dort 156 Personen einziehen. Ein Mitarbeiter des Sozialamtes bestätigt, dass sich die Bauphase durch die Altlasten etwas verzögert habe. Allerdings halte man am Ziel fest, die Gebäude an der Solitudestraße bis Ende des Jahres fertigzustellen.

Die Fläche befindet sich mittlerweile im städtischen Eigentum; das Gebäude wurde zum 1. Januar 2013 von der Stadt von der SG Weilimdorf erworben. Das ehemalige Vereinsheim war jedoch in einem derart schlechten baulichen und haustechnischen Zustand, dass es aus Sicherheitsgründen nicht genutzt werden konnte. Erhalt und Ertüchtigung des Gebäudes hätten rund zwei Millionen Euro gekostet. Aus wirtschaftlichen Gründen hatte sich die Stadt entschieden, dass Gebäude abzureißen und neue Flüchtlingsunterkünfte zu bauen.