Wenn ich an mein Abi denke, denke ich automatisch an unsere Abifahrt 2009. Spektakulär daran war vor allem die Heimreise. Das Handy unseres Busfahrers, Wert etwa 50 Euro, war verschwunden. Und wer wurde dafür beschuldigt? Wir natürlich. Wenn wir es nicht bis Tübingen rausgerückt hätten, würde die Polizei auf uns warten. Wir hielten das alles noch für einen Scherz, machten Witze über die Polizei und feierten weiter.

 
Doch die Realität holte uns an unserem Gymnasium in Hechingen schnell ein: fünf Streifenwagen, etwa zwölf Polizeibeamte und sechzig fassungslose Abiturienten im Bus. Vier Beamte bewachten uns vorsichtshalber – damit auch keiner mit dem Handy abhauen konnte. Einzeln wurden wir mit zwei Polizisten, einer rechts und einer links, in die Schule abgeführt. Dort hieß es dann Ausziehen, Abtasten, Taschen leeren. Dank sechzig Businsassen dauerte die Prozedur etwa vier Stunden – ohne frische Luft oder Toilette. Und irgendwann glaubten wir selbst daran, dass einer von uns das Handy haben musste. Gefunden wurde am Ende nichts. Der Besitzer der Bungalowanlage, in der wir die Tage verbrachten, meldete sich: das Handy lag die ganze Zeit auf dem Parkplatz der Anlage.

Als Entschuldigung gab es einen Gutschein des Busunternehmens: 25 Euro für eine Busreise nach Paris.