Mein Abitur 1996 am Herrenberger Schickhardt-Gymnasium ist in die Verlängerung gegangen. Ich hatte die ganzen Osterferien durch gepaukt, für die Leistungskurse Musik und Französisch, vor allem aber für das Angstfach Mathematik, in dem ich mich tapfer auf 10 Punkte hochgekämpft habe. Dann die Hiobsbotschaft: Windpocken!

 
Am Tag der ersten schriftlichen Prüfung fing es an. Ich lag zwei Wochen im Bett und habe sowohl die ganze Prüfung als auch die Abifahrt verpasst. Beim Nachholtermin vier Wochen später musste ich mich ziemlich motivieren, wieder gut zu lernen. Zusammen mit einem anderen Nachzügler saß ich in einem Raum zum Nachschreiben. Das hat den Aufsichtslehrer so gelangweilt, dass er sogar eingeschlafen ist – was wir, anders als womöglich der weiter oben schreibende Kollege Schiermeyer, natürlich nicht ausgenutzt haben.

So kam ich mit Verspätung doch zu meiner Reifeprüfung. Und das gefürchtete Fach Mathe ging gut aus: Zum Ende meiner Schullaufbahn hatte ich in vorherigen Prüfungen nie erreichte 11 Punkte.