Ein Brand im vergangenen August hatte ein Haus in der Keltersiedlung unbewohnbar gemacht. Nun reißt die SWSG das Gebäude ab, das ohnehin zum Abriss vorgesehen war. Die SWSG möchte an der Stelle neue Wohnungen errichten, darunter viele Sozialwohnungen.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Zuffenhausen - In der Nacht auf den 4. August 2015 stand der Dachstuhl des Gebäudes an der Langenburger Straße 39 lichterloh in Flammen. Alle Bewohner mussten evakuiert werden, die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, um das Feuer zu löschen. Als sich der Rauch verzogen hatte, war schnell klar: Hier kann keiner mehr wohnen. Das Feuer, aber vor allem das Löschwasser, hatte das ganze Haus unbrauchbar gemacht. Die Polizei ermittelte wegen Brandstiftung. Die Bewohner der sieben betroffenen Wohnungen wurden von der Stuttgarter Wohnungs- und Stdädtebaugesellschaft (SWSG) so schnell wie möglich in der Umgebung untergebracht. Nun reißt die SWSG das seither leer stehende Gebäude ab. Seit Montag (11. Juli) sind die Arbeiter damit beschäftigt, die Brandruine zu beseitigen.

 

186 moderne Wohnungen geplant

Das Haus gehört zu den Gebäuden in der Keltersiedlung, welche die SWSG abreißen möchte. „Statt der veralteten 105 Wohnungen plant das Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt den Bau von 186 modernen Wohnungen, die Hälfte davon wird öffentlich gefördert sein und mit einer Kaltmiete von etwa 7,50 Euro pro Quadratmeter die Durchschnittsmiete der alten Wohnungen nicht überschreiten“, erklärt SWSG-Sprecher Peter Schwab. Bei den frei vermietbaren Wohnungen orientiere sich die SWSG am Mietspiegel. Bislang bietet die Altbebauung insgesamt rund 6000 Quadratmeter Wohnfläche. Dank der Neubauten in der Keltersiedlung werden an der Künzelsauer Straße etwa 7500 und an der Langenburger Straße etwa 5000 Quadratmeter zur Verfügung stehen. „Durch dieses wichtige Nachverdichtungsprojekt schafft die SWSG mehr, besseren und preiswerten Wohnraum und erfüllt damit die wohnungspolitischen Ziele der Landeshauptstadt Stuttgart“, sagt der SWSG-Sprecher. Den Mietern in den 105 zum Abriss vorgesehenen Wohnungen bietet die SWSG Übergangs- oder Ersatzwohnungen an. Einige Bewohner der Keltersiedlung wehren sich gegen das Vorhaben der SWSG. Sie fürchten, dass für sie kein Platz in dem Wohnquartier bleibt, wenn dort neu gebaut wird und haben gegen die Pläne der SWSG protestiert; unter anderem im Wirtschaftsausschuss des Gemeinderates.

Infoveranstaltung und Einzelgespräche

Die SWSG ihrerseits sucht den Kontakt zu den Mietern und plant eine weitere Informationsveranstaltung, die Ende Juli stattfinden soll. „Nach der Sommerpause beginnen dazu die Einzelgespräche“, sagt Schwab. „Die SWSG möchte ihre Mieter halten und bietet den Bewohnern ein exklusives Rückzugsrecht an.“ Die Kosten für alle Umzüge bis zur endgültigen Wohnung übernehme die SWSG. Sie unterstütze Mieter aus der Keltersiedlung dabei, in die öffentlich geförderten Neubauwohnungen zurück zu ziehen, sofern die Voraussetzungen dafür vorlägen. Schwab: „Die SWSG verzichtet außerdem bei frei vermietbaren Neubau- oder Modernisierungswohnungen unbefristet auf einen Euro der Quadratmeter-Kaltmiete.“ Die Übernahme der Umzugskosten und die Ein-Euro-Regel bietet die SWSG allen Mietern an, deren Wohnungen abgerissen oder unbewohnt modernisiert werden, nicht nur in der Keltersiedlung. Erst im Juni hatte SWSG-Vorstand Helmuth Caesar im Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderates die Pläne für die Keltersiedlung präsentiert. Bis auf die Fraktionsgemeinschaft SÖS-Linke-Plus begrüßten alle Mitglieder des Ausschusses die Maßnahmen.