Wegen möglicher Absprachen bei Derivaten liegt gegen die Deutsche Bank eine Klage vor. Diese kommt von einem Pensionfonds. Bei der Klage geht es um Finanzprodukte im Wert von geschätzt 370 Billionen US-Dollar.

Wegen möglicher Absprachen bei Derivaten liegt gegen die Deutsche Bank eine Klage vor. Diese kommt von einem Pensionfonds. Bei der Klage geht es um Finanzprodukte im Wert von geschätzt 370 Billionen US-Dollar.

 

New York - Die Deutsche Bank hat in den USA einen neuen Rechtsstreit am Hals. Ein Pensionsfonds reichte am Donnerstag in Manhattan gegen das Institut sowie zwölf weitere Investmentbanken Klage wegen möglicher Manipulationen einer wichtigen Finanzkennzahl ein, an der sich Finanzprodukte im Wert von geschätzt 370 Billionen US-Dollar orientieren. Der Alaska Electrical Pensions Fund wirft den Wall-Street-Häusern vor, sich über Jahre bei der Festlegung des Derivate-Referenzwertes Isdafix abgesprochen und ihn so künstlich niedrig gehalten zu haben. Die Deutsche Bank wollte das zunächst nicht kommentieren.

Der Isdafix ist eine Referenzkennzahl für Zinssätze im Interbankenhandel auf Basis von künftigen Zahlungsströmen (Swaps). Mit Produkten, die sich daran orientieren sichern sich etwa Pensionskassen gegen Risiken ab. Weltweit laufen seit fast zwei Jahren auch behördliche Untersuchungen, ob Banken bei der Ermittlung der Derivate-Kurse ähnlich wie im Libor-Skandal bei Referenzzinssätzen manipuliert haben. Ähnliche Ermittlungen gibt es auch bei anderen wichtigen Kennziffern - etwa Devisenkursen sowie den Preisen von Gold und Silber.

Die rechtlichen Schritte des Pensionsfonds richten sich neben der Deutschen Bank auch gegen Barclays, Bank of America, Citigroup, BNP Paribas, HSBC, Royal Bank of Scotland, Credit Suisse, UBS, Goldman Sachs, Nomura, Wells Fargo und JPMorgan. Die Konzerne wollten sich dazu nicht äußern.