Ein Plakat gegen Zwangsprostitution wurde in Riedenberg umgestaltet. Mit einem veränderten Buchstabe wird daraus eine Botschaft an alle Fußball-Fans.

Stuttgart - Die provokanten Plakate gegen Zwangsprostitution von Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sind vielen Menschen ein Dorn im Auge – einer gestaltete ein Plakat in Riedenberg kurzerhand um. Dabei reichte es, einen Buchstabe zu ändern. Aus „Die Würde des Menschen ist auch beim Ficken unantastbar“ wurde „Die Würde des Menschen ist auch beim Kicken unantastbar“. Damit bezieht sich der Verursacher wohl auf die Szenen, die sich nach der 1:3-Niederlage des VfB Stuttgart gegen Mainz auf dem Rasen abspielten. Damals beschimpften mehrere Fans Spieler und Vereinsführung als Versager, Heuchler und Waschlappen. Manche der Spieler hatten Tränen in den Augen. Szenen, die dem Gestalter des Plakats anscheinend zu weit gingen. Denn bei aller berechtigten Enttäuschung über den Abstieg des VfB – auch Fußballer haben schließlich Gefühle.

 

Ursprünglich ging es bei den Plakaten von Fritz Kuhn um die Zwangs- und Armutsprostitution. Im Stadtgebiet hängen 260 Plakate in Aufstellern, 150 an Bauzäunen und anderen Freiflächen und eine weitere Handvoll auf Großplakatflächen. Die Botschaft an die Freier: sie sollen sich klar machen, dass es sich bei der Prostitution nicht um eine harmlose Dienstleistung handelt, sondern dass sie durch ihr Handeln die das Leid von Frauen billigend in Kauf nehmen.

Nun erinnert ein Plakat auch an die Würde der Fußballer.