Der Stuttgarter Autobauer Daimler beendet sein Joint Venture in Ägypten mit der Gemeinschaftsfirma EGA. Bislang lässt Daimler von dem Joint Venture in Einzelteilen angelieferte Autos zusammenschrauben, um höhere Importzölle zu umgehen.

München/Stuttgart - Der Autohersteller Daimler zieht sich aus seinem Joint Venture in Ägypten zurück. Der Konzern war bisher an der Gemeinschaftsfirma EGA beteiligt. Daimler werde aber im Mai aus dem Zusammenschluss aussteigen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des „Focus“.

 

Bislang lässt Daimler von dem Joint Venture in Einzelteilen angelieferte Autos zusammenschrauben, um hohe Importzölle zu umgehen. Schon im vergangenen Jahr habe der Autobauer aber begonnen, komplette Autos nach Ägypten zu liefern und über seinen Vertrieb dort zu verkaufen.

Für den Rückzug gebe es zwei Gründe, sagte die Daimler-Sprecherin. Zum einen würden die hohen Zölle dem „Focus“-Bericht zufolge in Zukunft wohl weiter gesenkt. Bis vor kurzem verlangte Ägypten von internationalen Autoherstellern einen bis zu 100-prozentigen Gebühren- und Zollaufschlag, wenn Lieferungen etwa aus Deutschland kamen. Außerdem wolle sich EGA künftig als markenübergreifender Anbieter aufstellen, erklärte die Sprecherin.

Daimler ist an der ägyptischen Gemeinschaftsfirma mit 26 Prozent beteiligt und ließ von ihr S-, C- und E-Klasse sowie den Geländewagen GLK zusammenbauen. 2014 verkaufte der Konzern dem Bericht zufolge in Ägypten allerdings nur 4255 Fahrzeuge.