Die AfD-Politikerin Frauke Petry ist am Mittwochabend attackiert worden – aber offenbar war das nicht so dramatisch wie von einem Parteisprecher dargestellt. Laut Polizei wurde kein Fruchtsaft geworfen.

Göttingen - Nach der Attacke auf die AfD-Co-Vorsitzende Frauke Petry in einem Göttinger Lokal hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Es sei bereits nach dem Vorfall am Mittwoch ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung und Sachbeschädigung eingeleitet worden, teilte die Polizei Göttingen am Donnerstag mit.

 

Es ergaben sich demnach aber keine Hinweise darauf, dass die Politikerin mit Farbbeuteln oder mit Fruchtsaft gefüllten Beuteln beworfen wurde. Es sei nach derzeitigem Stand auch nicht zu Bedrohungen oder körperlichen Angriffen gekommen.

Die AfD hatte am Mittwoch davon gesprochen, dass Petry von mehreren Vermummten angegriffen worden sei. Die Täter attackierten die Politikerin demnach auch mit Farbbeuteln.

Laut Polizei kam es nach den bisherigen Ermittlungen am Mittwochnachmittag zu einem Wortgefecht an dem Tisch, an dem Petry mit einem Journalisten zu einem Interview saß. Der Tisch habe aus ungeklärten Gründen gekippelt, sei aber nach derzeitigem Stand nicht umgestürzt. Es seien die auf dem Tisch stehenden Gläser, darunter eins mit Fruchtsaft, und ein gläserner Kerzenhalter auf den Boden gefallen. Auf der Straße hielt sich laut Polizei zudem eine Gruppe von rund 25 Menschen mutmaßlich aus der linken Szene auf.

Die Polizei war nach Angaben der Sprecherin nach der Attacke weder durch Geschädigte noch von Zeugen alarmiert worden. Die Beamten hätten erst später durch Veröffentlichungen im Internet von dem Vorfall erfahren.