Höhere Kosten, Streitigkeiten und eine Hängepartie: Die Menschenaffenanlage der Wilhelma ist zum Problemfall geworden ist. Aber immerhin soll vor Pfingsten die mehrfach verschobene Eröffnung gefeiert werden.

Stuttgart - Mit dem neuen Menschenaffenhaus in der Wilhelma verhält es sich wie mit Urlaubsversprechungen aus Hochglanzprospekten: alles hätte so schön sein können. Wenn es nur wirklich so gekommen wäre, wie es von der Politik und der Zoodirektion angekündigt wurde: Das Haus dürfe keinesfalls teurer als 13 Millionen Euro werden, sagte der Wilhelma-Chef Dieter Jauch nach dem Architektenwettbewerb. Man baue ein Fünfsternehotel für die Menschenaffen, hieß es beim Spatenstich im Frühjahr 2010. Die Gorillas und Bonobos könnten Ende 2012 einziehen, hoffte der Zoo noch Mitte desselben Jahres.

 

Inzwischen sind die Osterferien 2013 verstrichen, und der Umzug der Tiere hat immer noch nicht begonnen. Vor Pfingsten soll das Haus nun für die Besucher geöffnet werden. Dafür belaufen sich die Gesamtkosten inzwischen auf rund 22 Millionen Euro. Offiziell und hinter vorgehaltener Hand ist von einem teilweise vergifteten Klima zwischen einigen am Bau beteiligten Personen die Rede. Das Menschenaffenhaus, mit dem die Wilhelma große Erwartungen verbunden hat und immer noch verbindet, ist zum Problemfall geworden. Wie konnte es so weit kommen?