Die sozialen Netzwerke quillen über vor Hass: Wer fremdenfeindliche Kommentare entdeckt und der Aktion „Hass hilft“ meldet, der kann damit Flüchtlingen etwas Gutes tun und einsichtigen Neonazis beim Ausstieg helfen.

Stuttgart - Wer fremdenfeindliche Hasskommentare in den sozialen Netzwerken entdeckt und meldet, der kann damit künftig Flüchtlingen was Gutes tun und einsichtigen Neonazis beim Ausstieg aus der Szene helfen.

 

„Hass hilft“ (www.hasshilft.de) heißt die Spendenaktion des Berliner Zentrums für Demokratische Kultur, über die sich Asylgegner so richtig ärgern dürften. Das Prinzip: Jeder menschenverachtende Kommentar wird in eine Spende von einem Euro umgewandelt, wenn jemand ihn auf der Website meldet. Die Spenden gehen an Flüchtlingsprojekte der „Aktion Deutschland hilft“ sowie an „EXIT-Deutschland“, eine Aussteigerinitiative für Menschen, die sich bisher in der rechtsextremen Szene bewegen. Die Gelder, die auf diese Weise von der Initiative verteilt werden, wurden zuvor von Sponsoren, etwa dem FC St. Pauli, zur Verfügung gestellt. Auch Privatpersonen können so spenden.

Die Aktion bringt alle Verfasser von Hasskommentaren in eine Zwickmühle – schreiben Sie ihre Hetze und wird diese gemeldet, dann spenden die Verfasser praktisch gegen sich selbst an. „Hass hilft“ folgt einem Vorbild aus dem vergangenen Jahr. Damals wurde eine Neonazi-Demonstration in Wunsiedel zum Spendenlauf. Für jeden rechtsextremen Teilnehmer, der gezählt wurde, ging eine Spende an die Aussteiger-Initiative Exit. So sammelten Neonazis gegen sich selbst.