Sechs Bands nehmen in der kommenden Woche am Bunt statt Braun Award in Waiblingen teil. Wer die Künstler sind und was sie mit ihrer Musik vermitteln wollen:

Waiblingen - Das Motto der diesjährigen „Bunt statt Braun“-Woche, einer Jugendkulturwoche für Vielfalt und gegen Rassismus, lautet „Flagge zeigen“. Die Veranstalter um Cornelius Wandersleb, den Leiter des Waiblinger Kulturhauses Schwanen, wollen gerade angesichts der gegenwärtigen Stimmung ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Die Aktion findet schon zum 13. Mal statt. „Am Anfang war es noch viel politischer. Mittlerweile haben wir viel breitere Themenbereiche wie Angst, Empathie und Mobbing“, sagt Wandersleb.

 

Wie in den vergangenen Jahren wetteifern auch dieses Mal junge Musiker um den „ Bunt statt Braun“-Award. Der Gewinner bekommt 500 Euro und einen Aufnahmetag in einem Tonstudio. Ausgewählt wird er von einer Jury, in der beispielsweise der in der Musikszene deutschlandweit bekannte Zam Helga sitzt. Beim Wettbewerb willkommen sind Bands, Solokünstler, aber auch Poetry Slamer, die Lieder oder Texte gegen Rechtsextremismus, Krieg und Rassismus verfasst haben. Sechs junge Musiker und Bands sind für die Teilnahme am Wettbewerb nominiert worden. Sie haben eine Viertelstunde Zeit, ihre Songs zu präsentieren, wobei immer das letzte Lied für die Wertung zählt.

Zwei junge Damen machen mit gefühlvollen Texten den Anfang im Schwanen

Den Anfang macht Miricalls. Miri, die Sängerin, gehört zumindest in Stuttgart zu den bekannteren Pop-Künstlern. Sie erzählt in ihren Liedern Geschichten und gibt den Zuhörern eine andere Sichtweise auf die Welt. Sie tritt beim Wettbewerb mit ihrem Song „Dare to be you“ auf.

Als nächstes wird Anna Philoan ihre Musik zum Besten geben. Sie ist die Leadsängerin der Band One Lost Second. Für ihren Song „Obergrenze“ hat ihr Mitbewohner einige Verse auf Arabisch verfasst. Anna hat sich auch schon ins Zentrum von Diskussionen gestellt, in dem sie direkt vor einem Stand der Partei Alternative für Deutschland mit ihrer Gitarre gesungen hat, was die Parteimitglieder verärgerte.

Mc Manar rappt über seine Heimat Syrien und Malte und Anna bringen Stereotype ein

Der dritte Künstler ist ein Rapper, der sich Mc Manar nennt. Seit erst zwei Jahren lebt der Syrer in Deutschland und hat trotzdem schon einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Szene. Er ist beispielsweise bereits auf Hiphop-Festivals aufgetreten. Das Ziel des 17-Jährigen ist es, sich als Rapper einen Namen zu machen, um seine Botschaft gegen Hass und Krieg zu verbreiten. Er drückt in seinem Lied „Io sto con la posa“ Eindrücke und Gefühle aus seiner Heimat Syrien aus.

Malte und Anna, ein Duo, das aus einem Schlagzeuger und einer Gitarristin und Sängerin besteht, spielen als Vierte. Annas Song „Nazis essen heimlich Döner“ ist ein sarkastisch angehauchtes Lied voll von Klischees und Stereotypen. Sie verarbeitet Eindrücke, die sie belasten, indem sie Lieder oder Gedichte schreibt – etwa über die Situation der Flüchtlinge.

Tiefgründige Texte haben PXXT sowie die Musicalgruppe Grenzelos aus Tübingen

Als Vorletztes darf die Band PXXT ran. Sie hat schon in einigen Clubs in Stuttgart gespielt und ihre Mitglieder möchten irgendwann von ihrer Musik leben. Sie sind im Proberaumzentrum „Rooms4Music“ zuhause, aus dem Künstler wie Max Herre und Cro hervorgegangen sind. Auch sie wollen mit ihrem Lied „Time Will Come“ ihre Abneigung gegen Nazis ausdrücken. Zu guter Letzt kommt ein 30-köpfiges Ensemble aus Tübingen. Eigentlich ist Grenzenlos ein Musicalprojekt von Menschen aus vielen Nationen. In dem Song, mit dem sie auftreten, geht es darum, Grenzen zu vergessen, um gemeinsam zu leben.