Im Gegensatz zu vielen anderen Kindern der Besitzer von Dönerbuden hat sich Eylem entschieden, ins Geschäft einzusteigen – auch nach der Trennung der Eltern. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der im Kontakt mit den Kunden auflebt, hält sich die 27-Jährige aber lieber im Hintergrund. Auch ihre Mutter ist der Gastronomie treu geblieben. Unweit des Alaturka hat sich Nalan Dogan mit der „Zauberküche“ ebenfalls als Adresse für türkische Spezialitäten etabliert. Überschneidungen der Speisekarten gibt es aber nicht. Der Döner bleibt die Domäne des Alaturka.

 

Nicht nur in diversen Foodblogs wird der Döner des Alaturka immer wieder als der beste Stuttgarts empfohlen. Yüksel Dogan ist besonders stolz, wenn Polizisten auf den Rat ihrer Kollegen hin kommen – besonders wenn die Empfehlung von der Einheit des Wirtschaftskontrolldienstes kommt. Was nicht heißt, dass die Beamten nicht genauso in der Schlage stehen müssen, wie alle anderen Kunden. Wer nicht vorbestellt hat, muss warten – es sei denn, die Kunden lassen einander vor. „Ich entscheide über den Bereich hinter der Theke“, sagt Dogan und erzählt mit einem Augenzwinkern, dass er einmal Daimler-Boss Dieter Zetsche nicht erkannt hat, als der nach der Wartezeit gefragt habe. Die Zeit, 20 Minuten in der Schlange zu stehen, hatte Zetsche dann doch nicht. „Aber an der Wartezeit hätte ich sowieso nichts machen können“, sagt der 52-Jährige.

Die Expansion in andere Städte ist bisher nur ein Traum

Für die Zukunft träumt Dogan von einem Alaturka in jeder größeren Stadt. Allerdings ist er nicht sicher, ob er einen Investor und vor allem genügend Geschäftsführer findet, die seine Qualitätsstandards teilen. Zumal es gar nicht so einfach sei, den Zauber und Charme des Ladens an der Olgastraße auf andere Räume zu übertragen, ergänzt seine Tochter.

Die Einrichtung möglicher künftiger Filialen steht beim Vater allerdings auf der Prioritätenliste deutlich weiter unten. Restaurants und selbst Fast-Food-Ketten, die viel Geld in Möbel investieren, sind dem türkischen Gastronomen eher suspekt. Schließlich wolle er auch als Kunde, dass der Preis, den er für ein Essen zahle, hauptsächlich mit dem Wert der Zutaten begründet ist und nicht mit der Höhe der Nebenkosten. Ob sie weitere Filialen eröffnen werden, darüber haben Yüksel und Eylem Dogan dieser Tage noch ein wenig Zeit nachzugrübeln. Im August ist das Alaturka traditionell geschlossen.