Nach dem Meistertitel in der Regionalliga Mitte wollen die Albershausen Crusaders den Sprung in die zweite German Football League schaffen. In den beiden Entscheidungsspielen gegen Straubing ist die Mannschaft dabei keineswegs der krasse Außenseiter.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Albershausen - Das Runde muss in diesem Fall nicht ins Eckige, sondern das Ovale hinter die Linie oder zwischen die Stangen. Keine Frage: American Football wirkt auf den gemeinen Deutschen ein wenig seltsam und hat ein ziemlich kompliziertes Regelwerk. Doch die Randsportart erfreut sich zunehmender Aufmerksamkeit, was sich in immer mehr Fernsehübertragungen niederschlägt. In Albershausen ist Football schon seit 17 Jahren angesagt. Ein Verdienst der Crusaders, die am nächsten Samstag den ersten von noch zwei ausstehenden Schritten in die zweite Bundesliga machen wollen. Die Meisterschaft in der Regionalliga Mitte haben sie sich bereits im Juli gesichert.

 

Zum ersten Play-off-Spiel um den Aufstieg in die German Football League 2 reisen die „Kreuzritter“ zu den Straubing Spiders, dem Tabellenzweiten der Regionalliga Süd. Von 15 Uhr an wird es im Donausportzentrum Peterswöhrd, dem sogenannten Spiderdome, zur Sache gehen. Die Albershausen Crusaders sind dabei keineswegs in der Außenseiterrolle. „Diese beiden Spiele werden zwar ganz sicher kein Selbstläufer“, sagt der Cheftrainer Micha Frech. „Als Nummer eins im gesamten Regionalliga-Ranking müssen wir uns aber schon als Favorit sehen“, ergänzt er.

Gegen die Großen anzustinken, sind die Crusaders gewohnt

Bastian Braulik, der nicht nur zur erfolgreichen Mannschaft, sondern auch zum vierköpfigen Vorstandsteam der Crusaders gehört, hält das Ei hingegen ein wenig flacher: „Natürlich wollen wir’s, nachdem wir 2014 in den Play-offs an den München Rangers gescheitert sind, dieses Mal wissen. Aber die beiden Partien sind dennoch etwas Besonderes und müssen erst einmal gespielt werden.“ Zumal die deutlich kürzere Pause, die Straubing gehabt habe, eher für die Bayern spreche, fügt Braulik hinzu.

Der Terminplan ist für den unbedarften Sportfan ein wenig rätselhaft. Zehn Wochen liegen für die Albershausener zwischen dem Titelgewinn und dem ersten Entscheidungsspiel, für Straubing waren es gerade mal sechs. „Das liegt an der Struktur der Ligen, die sich an den jeweiligen Sommerferien orientieren. Da zu unserer Liga die Hessen dazu gehören und der Liga-Obmann auch noch aus Hessen kommt, war eben am 10. Juli Schluss“, sagt Braulik mit einem Achselzucken. Als Ausrede will man diesen Umstand aber nicht heranziehen: „Wir haben eine starke Truppe, sind gut vorbereitet und vom Kopf her so weit, dass wir den Aufstieg schaffen können“, betont Frech. Dass die Crusaders nicht nur sportlich für die zweite Liga bereit wären, stellt Mirko Mosenthin klar, der ebenfalls dem Vorstand angehört und sich um die Sponsorengewinnung, um die Öffentlichkeitsarbeit und etliches mehr kümmert. „Natürlich wäre das ein Kraftakt, aber als ,gallisches Dorf’ sind wir es ja gewohnt gegen die großen Namen anzustinken und mit Widerständen zurecht zu kommen“, erklärt er. Die Kosten würden wegen zwei zusätzlicher Auswärtsfahrten und höheren Lizenzgebühren sicher steigen, fährt Bastian Braulik fort. „Aber wir hätten eben auch zwei Heimspiele mehr“, sagt er.

Rückspiel steigt am 2. Oktober im Waldstadion

Und bei denen ist in der Tat etwas geboten. Wenn die Crusaders im Waldstadion auflaufen, dann ist das ein Familienfest mit allem was dazugehört und rund 700 Zuschauern im Durchschnitt. „Wir wollen den Leuten mehr bieten als nur ein sportliches Event“, nennt Mosenthin den Grund für den Aufwand. Deshalb scheuen die Crusaders, zu denen neben dem Senior-Team auch noch 80 Jugendliche in den unterschiedlichsten Altersklassen gehören, auch keine Mühen. So wird es von der Begegnung in Straubing auf der Homepage einmal mehr den beliebten Live-Stream geben. Wer die Heimspiel-Atmosphäre hautnah erleben möchte: am Sonntag, 2. Oktober, um 15 Uhr beginnt in Albershausen das entscheidende Play-off gegen Straubing.