Der Bezirksbeirat begrüßt den Plan, an der Ecke Mittenfeld-/Giebelstraße eine Aldi-Filiale zu errichten. Alle Vorgaben und Grenzwerte wurden bei der Planung eingehalten. Mit der Eröffnung ist aber nicht vor 2017 zu rechnen.

Weilimdorf - Geradezu begeistert äußerte sich Kathrin Steimle vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung, als sie die Pläne zur Aldi-Filiale in Giebel vorstellte. Nachdem das Unternehmen mittlerweile das gut 2000 Quadratmeter große Grundstück an der Ecke der Mittenfeld- und der Giebelstraße, wo zuletzt ein Getränkemarkt ansässig war, erworben hat, soll dafür nun ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. „Wir in der Stadtplanung finden es ein sehr schönes Projekt“, sagte Steimle. Das Grundstück sei von hoher städtebaulicher Bedeutung, deswegen freue sie sich über die beispielhafte Planung dort, der geschwungene Baukörper passe sich gut in die Umgebung ein und werte den Standort auf.

 

Ungefähr 860 Quadratmeter Verkaufsfläche werden im Erdgeschoss des Neubaus zur Verfügung stehen, das knapp 400 Quadratmeter große Warenlager ist im Obergeschoss geplant und im Untergeschoss soll eine Tiefgarage mit 24 Stellplätzen entstehen. Da insgesamt 80 Prozent der Grundstücksfläche versiegelt werden, muss der Bebauungsplan geändert werden: Bislang dürfen dort maximal 40 Prozent der Fläche bebaut werden. Als Ausgleichmaßnahme ist vorgesehen, große Flächen des Dachs zu begrünen, deswegen schätzt die Stadtverwaltung die Folgewirkung der Bebauung als nicht erheblich ein.

24 Stellplätze in der Tiefgarage sollen ausreichen

Grundsätzlich zeigten sich die Bezirksbeiräte über die Fraktionen hinweg angetan von den Plänen. Jörg Gruhnert (SPD) zweifelte jedoch, ob die geplanten 24 Parkplätze ausreichen werden: „Ich habe das Gefühl, dass sich die Kunden absprechen müssen, wenn sie in der Tiefgarage parken wollen.“ Waltraud Illner (CDU) und Michael Schrade von den Freien Wählern teilten diese Sorge nicht, da der Markt gut fußläufig erreichbar sei. Dem schloss sich Kathrin Steimle an. „Mehr Stellplätze wären immer schön“, räumte sie zwar ein, allerdings gebe das Grundstück nicht mehr her, was sie aufgrund der zentralen Lage aber nicht als problematisch erachte. Bei dem, was an der Stelle möglich sei, habe man einen optimalen Kompromiss gefunden.

Auch die Warenanlieferung mit Lastwagen sei bei dem Grundstück nicht einfach, sagte Steimle. „Wir haben aber von den Ämtern signalisiert bekommen, dass das Problem zu lösen ist.“ Das Amt für öffentliche Ordnung wolle gemeinsam mit Aldi bei einem Vor-Ort-Termin prüfen, wie dort rangiert werden kann. Der Wareneingang ist, wie auch die Zufahrt zur Tiefgarage, an der Nordseite des Gebäudes geplant. Bis zu drei Mal täglich werden dazu künftig Lastwagen über die Mittenfeldstraße den Markt anfahren. Da die Laster dazu rückwärts über den Gehweg fahren müssen, soll die Sicherheit der Fußgänger mit einer Warnlampe oder ähnlichem gewährleistet werden.

Alle Auflagen werden erfüllt, alle Grenzwerte eingehalten

Eine Signalanlage ist laut Wolfgang Böttcher auch für die Tiefgarageneinfahrt vorgesehen. Damit, so der Leiter der Filialentwicklung bei Aldi-Süd, werde den Kunden angezeigt, wenn alle Parkplätze belegt sind. Deren Zahl sei auf jeden Fall seriös ermittelt, man habe Erfahrungswerte aus den Filialen in Gablenberg und auf dem Killesberg zum Vergleich herangezogen. „Wir werden in Giebel sicherlich einen hohen Anteil an Kunden haben, die ohne Auto kommen“, so Böttcher. Für den schlimmsten Fall wird im Schallgutachten dennoch mit maximal 40 Fahrzeugen pro Stunde gerechnet gegenüber elf Kunden, die zu Fuß kommen. Aber auch dann würden die Auflagen erfüllt. Einzig durch die Kühlanlagen der Lastwagen konnten zunächst nicht alle Lärm-Grenzwerte eingehalten werden, mit einer höheren Mauer um die Lieferzone herum wurde aber auch für dieses Problem eine Lösung gefunden.

Vor 2017 wird die Filiale nicht eröffnen

Letztlich sprachen sich die Weilimdorfer Bezirksbeiräte einstimmig für den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans aus, am Dienstag, 28. Juli, folgte der Umweltausschuss des Gemeinderats diesem Votum. Vor 2017 ist mit dem neuen Aldi aber nicht zu rechnen. Kathrin Steimle hofft, dass bis Herbst nächsten Jahres der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan vorgelegt werden kann: „Wir haben einen breiten Konsens für das Projekt, und vielleicht haben wir Glück, dass keine Einwände kommen.“ Wenn dann das Baurecht soweit geschaffen sei, brauche Aldi noch etwa ein Jahr, bis die Filiale fertig sei, sagt Wolfgang Böttcher. Zunächst aber ist für den 7. Oktober ein Erörterungstermin geplant. Dabei will die Verwaltung das Projekt den Bürgern vorstellen und ihnen die Möglichkeit geben, Fragen und Anregungen einzubringen.