Die Argumente der Gegner eines Discounters an der Felix-Dahn-Straße können nun geprüft werden, und das ist gut so. Das Unternehmen verspricht viel. Doch eine ideologische Ablehnung führt nicht weiter.

Degerloch - Die Planer von Aldi haben ihre Hausaufgaben gemacht. Sie haben die Kritik der Bezirksbeiräte an ihren ursprünglichen Plänen aufgenommen und haben dieses Mal ein kompakteres Modell in dem Gremium skizziert. Es ist gut, dass die Fraktionen mit Ausnahme der SPD nun einen Beschluss gefasst haben, der das Vorhaben weiterbringt. Der Ball liegt nun bei der Verwaltung. Sie kann die möglichen Folgen für den Verkehr oder die Umwelt untersuchen. Die Argumente der Gegnerfür einen Discounter an der Felix-Dahn-Straße verdienen eine genaue Betrachtung. Werden etwa die Straßen noch verstopfter sein als ohnehin, wenn Aldi-Kunden ihren Wagen zu der Filiale steuern? Liegen die Antworten vor, kann überlegt werden, ob das Projekt wirklich ein geschenkter Gaul ist. Aldi versucht, seine Pläne so schmackhaft wie möglich zu machen. Von einem Gewinn an Dutzenden Stellplätzen ist die Rede oder auch von Platz für Wohngemeinschaften des Behindertenzentrums.

 

Es gilt, die Möglichkeiten des Projekts gegen negative Auswirkungen nüchtern abzuwägen. Einige Kritiker argumentieren allerdings ideologisch. Sie missachten dabei das Bedürfnis von Geringverdienern, im Discounter einkaufen zu können. Wer meint, Menschen mit wenig Einkommen könnten auch in Biosupermärkten ihren täglichen Bedarf problemlos decken, verschließt die Augen vor der Realität.