Das Spiel in der Champions League am Mittwoch beim FC Bayern ist der letzte Auftritt von Alexander Hleb für Bate Borissov. Danach wechselt er – wohl in die Bundesliga.

München – Für Alexander Hleb (31) heißt es Abschied nehmen. Nach das Champions-League-Spiel am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) beim FC Bayern verlässt er Borissov – und wechselt wohl in die Bundesliga.
Herr Hleb, die Partie in der Champions League beim FC Bayern ist das letzte Spiel, das Sie für Bate Borissov bestreiten. Mit welchen Gefühlen verlassen Sie den Club?
In Borissov bin ich zuhause. Da kenne ich viele Leute. Die letzten Monate waren eine schöne Zeit für mich. Ich durfte mit Freunden zusammenarbeiten. Wir sind Meister geworden und haben in der Champions League für Überraschungen gesorgt.

Wie fällt Ihr sportliches Fazit aus?
Leider konnten wir uns in der Champions League jetzt nicht für das Achtelfinale qualifizieren. Wir sind sensationell gut in die Gruppenphase gestartet und haben gezeigt, dass wir kein Kanonenfutter sind. Aber danach ist es dann leider abwärts gegangen.

Sie klingen enttäuscht.
Wenn mir einer vor der Saison gesagt hätte, dass wir in der Champions League ein paar Punkte holen, wäre ich damit zufrieden gewesen. Schließlich spielten wir ja in einer starken Gruppe mit den Bayern, Valencia und Lille. Das sind richtige Kaliber. Aber jetzt bin ich schon ein bisschen traurig. Immerhin haben wir die ersten beiden Spiele gegen Lille und die Bayern gewonnen. Da durften wir von mehr träumen.

Warum ist es letztlich dann aber doch nicht mehr geworden?
Die Mannschaft muss sich erst noch entwickeln. Da sind einige Talente drin, junge Hlebs sozusagen, die mich an meine Anfangsphase als Profi erinnern. Aber sie brauchen noch Zeit, um sich auf höchstem Niveau dauerhaft behaupten zu können.

Sind die Rahmenbedingungen bei Bate dafür auch professionell genug?
Alle machen hier einen hervorragenden Job, auch der Trainer und der Präsident. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass die Mannschaft auch mal die Gruppenphase in der Champions League überstehen kann – vielleicht nicht gleich im nächsten oder im übernächsten Jahr, aber dann.

Was fehlt dazu noch?
Die Qualität der weißrussischen Liga ist nicht besonders hoch. Auf internationaler Ebene wird es aber schwierig, wenn man in der Heimat fast immer nur auf schwächere Gegner trifft. Bei uns gibt es noch zu wenige richtig gute Mannschaften. Da ist es nicht einfach, sich für jedes Meisterschaftsspiel optimal zu motivieren. Das muss sich ändern. Die Liga muss qualitativ breiter aufgestellt werden.

In welcher Liga spielen Sie selbst nach der Winterpause von Januar an?
Noch ist die Entscheidung nicht endgültig gefallen, aber es gibt Interesse von verschiedenen Vereinen aus verschiedenen Ländern. Nach der Partie bei den Bayern werde ich dann konkret über meine Zukunft nachdenken. Ich muss überlegen, was das Beste für mich ist. Ich will zu einem Club, der eine Perspektive hat, denn ich will in meiner Karriere noch mal etwas erreichen.

Könnte das beispielsweise ein Club aus der deutschen Bundesliga sein?
Das halte ich für möglich.