Der Wirkmechanismus von Nalmefen ähnelt dem von Naltrexon, das schon seit Jahren auf dem Markt ist. Dieses Mittel wird jedoch nur eingesetzt, um abstinente Menschen zu unterstützen. Beide Medikamente wirken auf das körpereigene Opiatsystem. Kommt Alkohol im Gehirn an, werden Endorphine ausgeschüttet. Das ist der Grund für die euphorisierende Wirkung des Alkohols. Durch die Endorphine wird außerdem der Neurotransmitter Dopamin freigesetzt, der erneut zum Glas greifen lässt – Dopamin ist im Prinzip für die freudige Erwartung verantwortlich. Durch Nalmefen werden die Rezeptoren, an denen die körpereigenen Endorphine andocken, besetzt. So soll verhindert werden, dass die Substanzen ihre Wirkung entfalten.

 

„Obwohl sich das Wirkprinzip von Nalmefen und Naltrexon ähnelt, sollen sie ganz unterschiedlich eingesetzt werden“, erklärt Karl Mann. Aufgrund der Zulassungsstudie werde Naltrexon vor allem abstinenten Patienten verordnet. Ihnen soll es helfen, weiterhin trocken zu bleiben. Nalmefen hingegen könne auch denjenigen helfen, die noch keine absolute Abstinenz wünschen oder schaffen, aber dennoch ihren Alkoholkonsum reduzieren möchten. Vielen Alkoholabhängigen fällt es vor allem zu Beginn einer Therapie leichter, den Konsum zunächst zu senken.

Somit könnte, sagt Mann, in der Behandlung der Abhängigkeit ein neues Kapitel aufgeschlagen werden: „Im Prinzip könnte der Hausarzt zusammen mit einer sogenannten Kurzintervention das Mittel verschreiben.“ In der Kurzintervention müsse das Problem Alkoholismus angesprochen werden. Der Hausarzt kenne seine Patienten besser als jeder andere Arzt. Bisher werde das Problem Alkohol tabuisiert, sagt Mann, weil man als Hausarzt kaum eine Möglichkeit habe, außer: den Patienten in den Entzug zu schicken.

Doch auch für die sozial abgesicherten Alkoholiker in angesehenen Berufsfeldern, in denen das Trinken eines Gläschens Sekt oder Wein gewissermaßen zum sozialen Miteinander gehört, könnte die Pille eine Erleichterung sein. Ein bis zwei Stunden vor einem Termin, einem Geburtstag oder einer Einladung, könnte man die Pille schlucken – und hat dann schon nach dem einen Glas genug.

Sicherlich wird dieses Mittel nicht zur Wunderpille avancieren. Aber es könnte helfen, dass sich mehr als zehn Prozent der Betroffenen in eine Therapie begeben – der Experte könnte sich 30 Prozent vorstellen.

Endorphine werden ausgeschüttet

Der Wirkmechanismus von Nalmefen ähnelt dem von Naltrexon, das schon seit Jahren auf dem Markt ist. Dieses Mittel wird jedoch nur eingesetzt, um abstinente Menschen zu unterstützen. Beide Medikamente wirken auf das körpereigene Opiatsystem. Kommt Alkohol im Gehirn an, werden Endorphine ausgeschüttet. Das ist der Grund für die euphorisierende Wirkung des Alkohols. Durch die Endorphine wird außerdem der Neurotransmitter Dopamin freigesetzt, der erneut zum Glas greifen lässt – Dopamin ist im Prinzip für die freudige Erwartung verantwortlich. Durch Nalmefen werden die Rezeptoren, an denen die körpereigenen Endorphine andocken, besetzt. So soll verhindert werden, dass die Substanzen ihre Wirkung entfalten.

„Obwohl sich das Wirkprinzip von Nalmefen und Naltrexon ähnelt, sollen sie ganz unterschiedlich eingesetzt werden“, erklärt Karl Mann. Aufgrund der Zulassungsstudie werde Naltrexon vor allem abstinenten Patienten verordnet. Ihnen soll es helfen, weiterhin trocken zu bleiben. Nalmefen hingegen könne auch denjenigen helfen, die noch keine absolute Abstinenz wünschen oder schaffen, aber dennoch ihren Alkoholkonsum reduzieren möchten. Vielen Alkoholabhängigen fällt es vor allem zu Beginn einer Therapie leichter, den Konsum zunächst zu senken.

Somit könnte, sagt Mann, in der Behandlung der Abhängigkeit ein neues Kapitel aufgeschlagen werden: „Im Prinzip könnte der Hausarzt zusammen mit einer sogenannten Kurzintervention das Mittel verschreiben.“ In der Kurzintervention müsse das Problem Alkoholismus angesprochen werden. Der Hausarzt kenne seine Patienten besser als jeder andere Arzt. Bisher werde das Problem Alkohol tabuisiert, sagt Mann, weil man als Hausarzt kaum eine Möglichkeit habe, außer: den Patienten in den Entzug zu schicken.

Doch auch für die sozial abgesicherten Alkoholiker in angesehenen Berufsfeldern, in denen das Trinken eines Gläschens Sekt oder Wein gewissermaßen zum sozialen Miteinander gehört, könnte die Pille eine Erleichterung sein. Ein bis zwei Stunden vor einem Termin, einem Geburtstag oder einer Einladung, könnte man die Pille schlucken – und hat dann schon nach dem einen Glas genug.

Sicherlich wird dieses Mittel nicht zur Wunderpille avancieren. Aber es könnte helfen, dass sich mehr als zehn Prozent der Betroffenen in eine Therapie begeben – der Experte könnte sich 30 Prozent vorstellen.