Die Landesanstalt für Umwelt und Naturschutz bittet um Mithilfe bei der Bekämpfung der Ambrosia.

Stuttgart - Sie sieht harmlos aus, doch die Beifuß-Ambrosia hat es in sich: Ihre Pollen gehören zu den heftigsten Allergieauslösern. Sie können Heuschnupfen, Bindehautentzündungen und sogar Asthma verursachen sowie Kopfschmerzen und Müdigkeit hervorrufen. Nun, zur Hauptblütezeit der Pflanze, die bis in den späten Herbst reicht, bittet die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) die Bevölkerung wieder darum, Bestände zu melden.

 

Ein Meldeformular ist auf der LUBW-Webseite zu finden. Doch auch per E-Mail an ambrosia@lubw.bwl.de sowie über die kostenlose „Meine Umwelt“-App kann man dabei helfen, die Ausbreitung der Pflanze einzudämmen. Die LUBW benötigt dazu Angaben zu Größe und Anzahl der Pflanzen sowie zum genauen Fundort, außerdem ein Foto der Pflanze – denn sie wird häufig mit anderen verwechselt.

Allergologen erwarten einen Anstieg der Allergikerzahl im Land

Die Beifuß-Ambrosia stammt ursprünglich aus Nordamerika. Per Schiffsfracht gelangten die Samen s Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa. Unter den in Deutschland vorkommenden Arten laut LUBW das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia), auch Hohe Ambrosie oder Beifuß-Ambrosia genannt, der wichtigste Vertreter. „In Süd- und Südost-Europa ist die Beifuß-Ambrosie schon weit verbreitet“, sagt Harald Gebhardt von der Ambrosia-Landesmeldestelle der LUBW. „Aufgrund des Klimawandels findet sie hierzulande immer günstigere Bedingungen vor und besiedelt immer mehr Gebiete.“

Durch die Zunahme der Ambrosia-Bestände erwarten Allergologen einen Anstieg der Allergikerzahl im Land: Auch Menschen, die sonst nicht allergisch auf Pollen reagieren, könnten eine Allergie entwickeln. Spätestens während der Blütezeit müsse daher eine Bekämpfung erfolgen, um die Samenbildung und damit die weitere Ausbreitung der Pflanze zu verhindern. In Baden-Württemberg ist die Pflanze, die auch den Landwirten Sorge bereitet, in Höhenlagen bis 500 Meter über NN am weitesten verbreitet. Schwerpunkte sind das Umland von Stuttgart, Reutlingen und Tübingen sowie die Region zwischen Karlsruhe und Mannheim.