Nach dem Aus im CEV-Cup liegt bei Allianz MTV Stuttgart der Fokus nun auf den Play-offs, die gegen Münster beginnen. Bei einem Einzug ins Halbfinale droht allerdings ein Terminchaos – eine Modusänderung ist möglich.

Stuttgart - Nach dem Viertelfinal-Aus im europäischen CEV-Cup ist der Mannschaftsbus mit Stuttgarts Volleyball-Frauen an Bord am Donnerstagmorgen um sechs Uhr früh vor die Scharrena gerollt. Schon während der langen Rückfahrt vom Süden Mailands über die Alpen Richtung Norden hat sich bei Spielerinnen und Trainerteam der Fokus bereits auf den spannenden Saisonhöhepunkt gelegt: Die anstehenden Play-offs um die deutsche Meisterschaft, die am Sonntag (15 Uhr, Scharrena) mit dem Viertelfinale gegen den USC Münster beginnen.

 

Sensation gegen VBC Pomi Casalmaggiore war durchaus möglich

Die beiden Europapokal-Partien gegen den italienischen Tabellenzweiten VBC Pomi Casalmaggiore lagen als hochklassige Vorbereitungsspiele optimal im Terminkalender verankert. Und phasenweise roch es gegen den amtierenden Champions-League-Sieger sogar nach einer Sensation. Nach der knappen Tiebreak-Niederlage im Hinspiel, lag auch in Italien vor knapp 2000 sangesfreudigen Zuschauern kurzzeitig eine mögliche Wende in der Luft. 22:21 im ersten Satz geführt, 22:19 im dritten, doch dann setzte sich jeweils die Routine des italienischen Top-Teams durch.

„Es ist schade, wir waren immer wieder nah dran. Aber wir verlassen das europäische Parkett erhobenen Hauptes“, sagt der Trainer Guillermo Naranjo Hernández. Er nutzte die Chance, um seine Angreiferin Renáta Sándor weitgehend zu schonen. So konnte Julia Schaefer in Cremona an ihre zuletzt gezeigten kessen Auftritte anknüpfen. Nach den Rückenproblemen von Kapitän Kim Renkema und ihrem plötzlichen Karriereende rückt die 20-jährige Außenangreiferin plötzlich noch mehr ins Rampenlicht. „Das Aus von Kim trifft uns hart. Mit den zuletzt gezeigten Leistungen war sie auf dem Weg zurück“, sagt Hernández. „Aber die Entscheidung ist richtig, wenn der Körper plötzlich nicht mehr dein Freund ist und Folgeschäden drohen.“

Hernández warnt vor Münster

Nach Norden ging es nach dem CEV-Pokal-Aus nach Hause, nach Norden geht es auch in den Play-offs: Viertelfinale gegen den USC Münster, Halbfinale gegen den Dresdner SC, Finale gegen den Pokalgegner und Spitzenreiter Schweriner SC – im Idealfall, das Weiterkommen vorausgesetzt. Doch Hernández erhebt sofort den warnenden Zeigefinger: „Wir haben großen Respekt vor Münster, die haben zuletzt selbst Dresden in Dresden geschlagen.“

Nur zwei Trainingstage als spezifische Vorbereitung auf die Westfalen stehen zur Verfügung. „Das ist, was wir haben und wir können es nicht ändern. Aber wir kennen die Mannschaft gut, wir haben ja gerade vor drei Wochen gegeneinander gespielt.“ Hernández baut auf den Heimvorteil, schließlich gleicht die Scharrena in dieser Saison einer Festung, mit nur zwei ganz knappen Niederlagen (2:3 gegen den Schweriner SC, 2:3 gegen Pomi Casalmaggiore).

Terminchaos in der Bundesliga

Gegen Münster geht es im Modus „Best-of-three“ weiter. Und dann? Ursprünglich sollte erstmals das Halbfinale im Best-of-five-Modus ausgetragen werden. Doch nachdem der Schweriner SC gleichzeitig im Halbfinale des CEV-Challenge-Cups steht, wird voraussichtlich auf drei Spiele reduziert – und nur das Finale in maximal fünf Entscheidungen ausgetragen. Diese Modusänderung kann allerdings erst von der Volleyball-Bundesliga verbindlich verkündet werden, wenn die Viertelfinalpartien absolviert sind und die jeweiligen Halbfinalisten feststehen. Dieses Chaos wäre auch verursacht worden, wenn Allianz MTV ins CEV-Cup-Halbfinale eingezogen wäre – aber an Stuttgart liegt es nun nicht.