Die Volleyball-Frauen von Allianz MTV Stuttgart haben den Supercup gewonnen. Die Freude bei Bernhard Lobmüller ist groß – von der Favoritenrolle in der Bundesliga aber will der Sportdirektor nichts wissen.

Stuttgart - Start nach Maß: durch einen 3:1-Sieg gegen den Dresdner SC gewannen die Stuttgarter Volleyballerinnen den Supercup – nun fiebert Sportdirektor Bernhard Lobmüller dem Bundesliga-Auftakt entgegen.

 
Herr Lobmüller, wie wertvoll ist der Gewinn des Supercups für Ihren Verein?
Auch diese Medaille ist aus Gold (lächelt). Im Ernst: dieser Titel gegen den Dresdner SC ist enorm wertvoll. Weil wir uns bundesweit in den Fokus der Öffentlichkeit gespielt haben. Weil wir gezeigt haben, dass wir fit für die Saison sind. Weil wir potenzielle neue Sponsoren in Berlin dabei hatten, die sehr zufrieden zurückgeflogen sind. Und weil am Montag der Vorverkauf für unser erstes Bundesliga-Heimspiel am 28. Oktober gegen Vilsbiburg deutlich angezogen hat. Viel mehr hätten wir nicht erreichen können.
Ist der Gewinner des Supercups automatisch der Favorit für Meisterschaft und Pokal?
Nein. Meine Spielerin Renata Sandor hat erklärt, sie wolle diese Saison drei Titel holen – was natürlich ein ehrenwertes Ziel ist. Aber Titel sind nie selbstverständlich. Wir haben jetzt zwar den Meister und Pokalsieger 3:1 geschlagen, aber Dresden ist in der Vorbereitung noch nicht so weit wie wir. Da erwarte ich noch eine deutliche Leistungssteigerung. Und der Schweriner SC hat viel und gut eingekauft. Ich gehe von einem Dreikampf aus, in dem wir eine möglichst gute Rolle spielen wollen.
Wo steht Ihr Team aktuell?
Es läuft schon sehr gut, aber man kann sicherlich noch einiges rauskitzeln. Fest steht für mich nach dem Supercup, dass wir uns sehr gut verstärkt haben. Allerdings ist die Saison sehr lange, deshalb werden wir jetzt nicht in Euphorie ausbrechen.
Andererseits hat Ihr Team sogar auf die Spielführerin verzichten müssen.
Richtig. Kim Renkema plagt ein Infekt, sie benötigt noch Ruhe. Dass wir nun sogar ohne sie gewonnen haben, zeigt das Potenzial, das in unserer Mannschaft steckt.