Armin Pongs will Kinder fürs Lesen begeistern. Deshalb besucht der Autor Schulen im ganzen Land, um aus seinen Büchern vorzulesen. Auch an der Altenburgschule hat er Station gemacht.

Bad Cannstatt - Eine Prinzessin mit einem rosa-weißen, mit Edelsteinen bestickten Seidenkleid, ein kleines Krokodil im Weidenkorb und ein Prinz mit schwarzen Augen auf einem weißen Schimmel sind nicht nur klassische Märchenzutaten, sondern zurzeit auch äußerst lebendig in den Köpfen der Erst- und Zweitklässler der Altenburgschule. Diese Bilder hat ihnen Armin Pongs in den Kopf gesetzt – der vom Chiemsee stammende Autor war in dieser Woche auf dem Hallschlag mit seiner Krokofil-Lesung zu Gast.

 

Bilder im Kopf entstehen lassen

Die Krokofil-Bücher handeln von Freundschaft und davon, wie man Träume wahr macht. „Die Hauptfigur meiner Kinderbuchreihe ist ein freundliches Krokodil, das von seiner besten Freundin, einer Prinzessin, Krokofil getauft wird. Eines Tages heiratet die Prinzessin, zieht in ein fernes Land und lässt ihren Freund allein im Palast zurück“, erzählt Pongs. Das Tier isst sich vor lauter Trauer darüber Kummerspeck an und setzt alles daran, seine Freundin wieder zu sehen. „Dabei macht Krokofil die Erfahrung, dass ein fester Glaube an die eigenen Träume und gute Freunde unverzichtbar ist“, so Pongs.

Diese Botschaft möchte Pongs seinen jungen Zuhörern weitergeben – und legt sich dafür mächtig ins Zeug: Der Autor liest im Stehen aus seinen Büchern vor, hält während der ganzen Zeit Augenkontakt mit den Kindern, baut schauspielerische Elemente ein und bezieht die Kinder in die Geschichte ein: Wer seine Fragen richtig beantworten kann, bekommt zur Belohnung einen Mondstein und Sternenstaub gegen schlechte Träume. Die wichtigste Erkenntnis kommt den Kindern dabei nebenbei von alleine: „Lesen macht reich an Bildern im Kopf“, sagt Pongs. Fernsehen und Computerspiele ließen dagegen keine eigenen Bilder entstehen. Der Autor will Schüler fürs Lesen begeistern und nimmt den Grundschulkindern am Ende der Lesung das Versprechen ab, in Zukunft mehr zu lesen und weniger fern zu sehen.

Sprachförderung ist Schwerpunkt

Die Erstklässlerin Anastasia ist begeistert: Bücher mit Tieren mag sie am liebsten. „Die schaue ich mir auch alleine zuhause an.“ Damit ist die Erstklässlerin eine Ausnahme: „Bei vielen Familien läuft der Fernseher von morgens an“, sagt die Schulleiterin Katrin Steinhülb-Joos. Viele Schülerinnen und Schüler der Altenburgschule kämen aus sozial schwächeren Familien oder hätten einen Migrationshintergrund. Für sie sei es nicht selbstverständlich, von den Eltern an die Welt der Bücher herangeführt zu werden. Um die Lese- und Schreibfähigkeit dieser Kinder gezielt zu fördern ist die Sprachförderung einer der Schwerpunkte der Altenburgschule. „Wir haben ein jahrgangsübergreifendes Leseband und nehmen regelmäßig an Lesungen teil oder arbeiten mit Künstlern zusammen“, sagt Steinhülb-Joos. In der Mittagspause ist die schuleigene Bücherei geöffnet. Dort können die Schüler selbst lesen, montags und dienstags werden Geschichten vorgelesen.