Wie viel Geld sich mit alten Textilien und Schuhen verdienen lässt, zeigt das Beispiel Böblingen. Der Landkreis stieg Anfang 2013 sukzessive ins Geschäft ein und verfügt gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz inzwischen mehr als 270 Container. In den ersten zwölf Monaten kamen 1230 Tonnen Altkleider zusammen. Die Einnahmen überstiegen eine halbe Million Euro. Abzüglich der Kosten blieb unter dem Strich ein Saldo von 179 000 Euro.

 

Dabei besitzen die Böblinger nicht einmal ein Monopol auf die Sammlung. Der Vizelandrat und Chef des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs, Wolf Eisenmann, der am Montag im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreises Bilanz zog, rechnet mit etwa 330 weiteren Behältern gewerblicher Unternehmen. Sie sind Eisenmann ein Dorn im Auge. Der Versuch, sie zu verbannen, scheiterte bisher. Sechs Firmen klagten beim Verwaltungsgericht Stuttgart und bekamen Recht, der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim bestätigte das Urteil. Aktuell beschäftigt sich das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart mit dem Thema.

Eisenmann fühlt sich nach dem 2012 novellierten Kreislaufwirtschaftsgesetz im Recht und will aus dem RP Signale vernommen haben, die seine Auffassung stützt. Das Gesetz erlaubt Städten und Kommunen das selbst organisierte Sammeln von Wertstoffen, wenn eine flächendeckende Versorgung gewährleistet ist. Gewerbliche Recycler wären aus dem Spiel. Karitative Organisationen hingegen dürfen weiter sammeln oder in ihrem Namen sammeln lassen. Eisenmann begrüßt das: „Hinter deren Arbeit steckt ein riesiges Engagement, das kann keiner verhindern wollen.“

Die interaktive Karte zeigt die genehmigten Altkleidercontainer im öffentlichen Straßenraum in Stuttgart: 

Anton Vaas bleibt skeptisch. Er will die Sortierhoheit nicht abgeben, will sicherstellen, dass die Produkte dort ankommen, wo sie am nötigsten gebraucht werden und nicht dort, wo sie den größten Ertrag bringen. Bei den Stadträten hat die Intervention bereits Wirkung hinterlassen. „Wir müssen eine gute Lösung für beide Seiten finden“, sagt Roswitha Blind, die für die SPD im Unterausschuss sitzt. Ähnlich äußert sich Philipp Hill (CDU), der vor einer abschließenden Bewertung jedoch erst Heß’ Bericht abwarten will.

Böblinger verdienen mit Altkleidern

Wie viel Geld sich mit alten Textilien und Schuhen verdienen lässt, zeigt das Beispiel Böblingen. Der Landkreis stieg Anfang 2013 sukzessive ins Geschäft ein und verfügt gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz inzwischen mehr als 270 Container. In den ersten zwölf Monaten kamen 1230 Tonnen Altkleider zusammen. Die Einnahmen überstiegen eine halbe Million Euro. Abzüglich der Kosten blieb unter dem Strich ein Saldo von 179 000 Euro.

Dabei besitzen die Böblinger nicht einmal ein Monopol auf die Sammlung. Der Vizelandrat und Chef des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs, Wolf Eisenmann, der am Montag im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreises Bilanz zog, rechnet mit etwa 330 weiteren Behältern gewerblicher Unternehmen. Sie sind Eisenmann ein Dorn im Auge. Der Versuch, sie zu verbannen, scheiterte bisher. Sechs Firmen klagten beim Verwaltungsgericht Stuttgart und bekamen Recht, der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim bestätigte das Urteil. Aktuell beschäftigt sich das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart mit dem Thema.

Eisenmann fühlt sich nach dem 2012 novellierten Kreislaufwirtschaftsgesetz im Recht und will aus dem RP Signale vernommen haben, die seine Auffassung stützt. Das Gesetz erlaubt Städten und Kommunen das selbst organisierte Sammeln von Wertstoffen, wenn eine flächendeckende Versorgung gewährleistet ist. Gewerbliche Recycler wären aus dem Spiel. Karitative Organisationen hingegen dürfen weiter sammeln oder in ihrem Namen sammeln lassen. Eisenmann begrüßt das: „Hinter deren Arbeit steckt ein riesiges Engagement, das kann keiner verhindern wollen.“

Die interaktive Karte zeigt die genehmigten Altkleidercontainer im öffentlichen Straßenraum in Stuttgart: 

 (Quelle: Stadt Stuttgart)