Das Schorndorfer Altkleidergeschäft, für das die Kundschaft lange Anfahrtswege auf sich nimmt, bleibt noch bis Ende März am alten Standort in der Olgastraße geöffnet.

Schorndorf - Die Frage, wo der regional bekannte Schorndorfer Gebrauchtkleiderladen Wühli künftig seine Zelte aufschlägt, ist weiterhin ungelöst. Wie berichtet, hatten die Besitzer des früheren Fabrikgeländes in der Olgastraße den Inhabern, Monika Kraus und ihrem Sohn Nicolai, vor rund einem Jahr den Mietvertrag gekündigt – so wie allen anderen Mietern des Areals, auf dem Häuser gebaut werden sollen. Die ursprüngliche Frist, die Räume bis Ende Dezember zu verlassen, sei bis bis Ende März verlängert worden, teilt Monika Kraus mit. Trotz intensiver Suche sei nach wie vor nichts in Aussicht – es bleibe spannend für das 800-Quadratmeter -Geschäft, das Stapel von Altkleidern hat, in denen man für wenige Euro schöne Stücke findet. „Klar wollen wir im Raum Schorndorf bleiben“, sagt Monika Kraus. „Denn schließlich ist Wühli ja schon 40 Jahre da.“

 

Einer, der die Geschichte von Anfang an kennt, nennen sie in dem Geschäft nur „Bubi“. Der heute 68-Jährige Armand Bernhard war dabei, als das Gründerehepaar Fischer die Altkleiderverwertungsfirma Mitte der 1970er Jahre eröffnete. Es ist eine wichtige Episode im Leben des Mannes, der einen französischen Vater hat und in Bad Kreuznach aufgewachsen ist. Armand Bernhard ist nicht nur Veteran der Altkleiderbranche, sondern auch Musiker. Seine Wohnung in einem Filstalort soll von oben bis unten mit Gitarren vollgepackt sein. Er macht kein Aufhebens daraus. „Ich kann gut Gitarre spielen“, sagt er bescheiden. „Talisman“ nannte sich die Band, mit der er bis Mitte der 1970er Jahre durch die Lande tourte. „Wir haben viel in der Schweiz gespielt, auch in Casinos wie in Ajaccio auf Korsika“, erzählt er. „Das war eine gute Zeit.“