Sebastian Edathy will vor seinem Besuch des Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages am 18. Dezember eine Pressekonferenz abhalten. Der U-Ausschuss zeigte sich überrascht. Edathy steht im Verdacht, Kinderpornografie besessen zu haben.

Berlin - Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy will am 18. Dezember in Berlin vor die Medien treten. „Ich habe heute fernmündlich den Vorsitzenden der Bundespressekonferenz darüber informiert, dass ich als Gast für ein Statement und die Beantwortung von Fragen am Vormittag des 18. Dezember 2014 - vor meinem Besuch des Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages - zur Verfügung stehe“, teilte Edathy am Dienstagabend auf seiner Facebook-Seite mit. „Diese Anregung wurde zustimmend aufgenommen.“

 

Derweil zeigte sich der Untersuchungsausschuss des Bundestages zur Edathy-Affäre von Edathys Ankündigung überrascht. „Wir haben nur über seine Facebook-Seite erfahren, dass er am 18. Dezember in Berlin vor der Presse Auskunft geben und anschließend auch vor dem Ausschuss erscheinen will“, hieß es am Mittwoch von Mitgliedern des Untersuchungsausschusses. Michael Frieser (CSU) sagte: „Wir wissen immer noch nicht, ob er sich am 18. Dezember auch unseren Fragen im Ausschuss stellen wird. Doch es wäre schon eine Missachtung des Bundestages, wenn er erst mit Journalisten plaudern würde, um dann wenige Stunden später von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch zu machen.“

Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy war im vergangenen Februar abgetaucht, nachdem bekanntgeworden war, dass gegen ihn wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie ermittelt wird. Am 23. Februar beginnt gegen ihn ein Strafprozess vor dem Landgericht im niedersächsischen Verden. Der Untersuchungsausschuss soll vor allem klären, ob Edathy von Parteifreunden womöglich vor den Durchsuchungen seiner Büros gewarnt worden war.