Der Streik beim Online-Händler Amazon wird an vier Standorten bis Heiligabend ausgedehnt. Die Kunden sollen davon allerdings nichts spüren: "Wir liefern pünktlich - garantiert".

Bad Hersfeld - Mitten in der Schlussphase des Weihnachtsgeschäfts dauert der Streik beim Online-Versandhändler Amazon an mehreren Standorten an.

 

Unklar blieben die Auswirkungen des mehrtägigen Arbeitskampfes, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte. Amazon verneinte, dass es bei den Auslieferungen zu Verspätungen komme. "Unsere Mitarbeiter sind stolz, daran mitzuwirken, dass die Kunden ihre Weihnachtspäckchen pünktlich bekommen", sagte eine Sprecherin am Firmensitz in München.

Im hessischen Versandzentrum Bad Hersfeld sagte eine Verdi-Vertreterin dagegen, Amazon-Mitarbeiter berichteten von einem Rückstau an Bestellungen. Die Gewerkschaft erhalte auch E-Mails von Kunden, dass die Lieferzeiten länger dauerten als üblich. Die Online-Ausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" veröffentlichte dagegen schon am Freitag eine nicht repräsentative Leserumfrage. Sie deutet darauf hin, dass Amazon tatsächlich in den meisten Fällen pünktlich liefern kann.

Der Ausstand in Bad Hersfeld, Leipzig, Graben (Bayern) und Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) soll bis Heiligabend dauern. In dem seit Jahren laufenden Konflikt will Verdi erzwingen, dass Amazon nach dem Tarif des Einzelhandels zahlt, nicht nach dem niedrigeren Logistiktarif.