Am 18. April ist der Saisonstart. Eine Woche vorher hat der American Football-Bundesligist Stuttgart Scorpions sein letztes Testspiel mit 43:13 Punkten gewonnen. Am 25. April ist das erste Heimspiel seit dem Umbau des Gazi-Stadions.

Degerloch - Die Generalprobe ist geglückt. Eine Woche vor dem Saisonstart bei den Munich Cowboys (Samstag, 18. April, 16 Uhr, Dante-Stadion), hat der American Football-Bundesligist Stuttgart Scorpions sein letztes Testspiel gegen die Kirchdorf Wildcats mit 43:13 Punkten gewonnen. Der deutliche Erfolg gegen den Zweitligisten, dem im vergangenen Herbst beinahe der Sprung ins Oberhaus gelungen wäre, war nicht nur eine gelungene sportliche Standortbestimmung für den Cheftrainer Jemil Hamiko und sein Team, sondern auch eine emotionale Rückkehr an die alte Heimspielstätte.

 

Während der kompletten vergangenen Saison in der German Football League (GFL) waren die Scorpions aufgrund des Umbaus des Gazi-Stadions ins Esslinger Eberhard-Bauer-Stadion ausgewichen. Nun ist der Stuttgarter Erstligist zurück auf der Waldau und freut sich bereits auf den Heimspielauftakt am 25. April (18 Uhr) gegen den alten württembergischen Dauerrivalen Schwäbisch Hall Unicorns.

Mehr als 1000 Fans pro Spiel

„Für mich ist das etwas komplett Neues, weil ich ja erst seit einem Jahr in Stuttgart bin. Trotzdem freue auch ich mich, dass wir jetzt wieder zu Hause sind, und hoffe, dass uns die Fans auch weiterhin so großartig unterstützen“, sagt Hamiko, der vor seinem Engagement bei den Scorpions bis 2011 der verantwortliche Coach beim Lokalrivalen Holzgerlingen Twister und anschließend Teil des Trainerstabs bei den Unicorns war.

Mehr als 1000 Fans waren es in der vergangenen Saison, die im Schnitt pro Spiel ins Esslinger Ausweichquartier pilgerten. Nicht zuletzt durch diesen guten Besuch, der sogar noch besser war als vorher auf der Waldau, sammelten die Scorpions in der Hauptrunde 2014 zu Hause sechs Siege und nur eine Niederlage. Eine ähnlich gute Bilanz hoffen die Verantwortlichen der Degerlocher auch in diesem Jahr wieder auf heimischem Terrain notieren zu können. Das wäre eine gute Grundlage, um mit annähernd optimalen Voraussetzungen wie im vergangenen Herbst den Einzug in die Play-Off-Runde der acht besten Bundesligateams zu schaffen.

Vier Mannschaften aus der Süd- und vier Teams aus der Nordgruppe der GFL schaffen den Einzug in die Endrunde, die dann im September ausgespielt wird und ihren Höhepunkt im German Bowl, dem Finale um den deutschen Meistertitel am 10. Oktober im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, finden wird. Der haushohe Favorit auf den Gesamtsieg ist auch in diesem Jahr der neunmalige deutsche Meister aus Braunschweig, der im bisher letzten Finale die Schwäbisch Haller deutlich aus dem Stadion fegte.

Das Team personell verstärkt

Mit dem amtierenden Vizemeister aus Hohenlohe werden die Scorpions auch diesmal um den Titel des Südmeisters konkurrieren. Vor einem Jahr hatten beide Teams nach der Hauptrunde jeweils 14 Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto. Während es die Unicorns jedoch bis ins Finale schafften, schieden die Scorpions, trotz Heimvorteil, bereits im Viertelfinale gegen die Cologne Falcons aus. Damit es diesmal noch eine oder zwei Runden weiter geht, hat Jemil Hamiko gemeinsam mit der Vereinsführung um den Vorsitzenden Markus Würtele das Team noch einmal personell verstärkt: So kamen neben dem tschechischen Nationalspieler Daniel Balazovic für die Offensive, der US-Amerikaner Drew Fisher auch ein und der französische Meister und Nationalspieler Sergey Souleymananov zur Verstärkung der Abwehr auf die Waldau.

Der größte Coup gelang den Scorpions aber mit der Rückkehr von Simon Gavanda. Der Defensive Tackle, der in der Jugend der Degerlocher ausgebildet wurde und bis 2011 auch im Männerteam spielte, war zuletzt drei Jahre für die Düsseldorf Panther unterwegs. In diesem Zeitraum entwickelte sich der Heimkehrer zum Nationalspieler und wurde im vergangenen Jahr mit dem deutschen Nationalteam in Wien Europameister. „Statt in Düsseldorf gegen den Abstieg, spielt er mit uns vielleicht um die Meisterschaft“, sagt Würtele.