Der Vater des Amokläufers von Winnenden verklagt die Ärzte und Therapeuten der Klinik, in der sein Sohn Tim K. behandelt wurde. Bei dem Prozess geht es um viel Geld.

Stuttgart - Fast auf den Tag genau sieben Jahre nach dem Amoklauf von Winnenden mit 16 Toten startet am 22. März noch ein Prozess zu der Bluttat eines 17-Jährigen. Der Vater von Tim K. verklagt Ärzte und Therapeuten des Klinikums am Weissenhof in Weinsberg bei Heilbronn. Jörg K. argumentiert, dass die Klinik ihm nicht von der Gefahr berichtet habe, die von seinem dort behandelten Sohn ausging. Hintergrund ist seine Hoffnung, von Schadenersatz- und Schmerzensgeldansprüchen von Geschädigten freigestellt zu werden.

 

Sein Sohn hatte am 11. März 2009 an seiner ehemaligen Schule in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) und auf der Flucht in Wendlingen (Kreis Esslingen) 15 Menschen und sich selbst erschossen. Die Tatwaffe hatte der Vater, ein Sportschütze, in seinem Kleiderschrank versteckt. Der Mann ist deswegen zu einer 18-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Stuttgart entschied im vergangenen August ebenfalls, dass Jörg K. für die Behandlungskosten von Opfern und Hinterbliebenen der Tat aufkommen muss.