Dagmar Wenzel ist als neue Bezirksvorsteherin von Untertürkheim jetzt auch offiziell eingeführt worden. Unter anderem will sie sich um das Bahnhofsviertel kümmern.

Untertürkheim - Dass mit der 44-Jährigen eine Mutter zweier kleiner Kinder das Amt als Fulltime-Job antritt, das war Bürgermeister Werner Wölfle gleich bei der Begrüßung eine Erwähnung wert: „Ich wünsche mir von mehr Frauen und Männern, dass sie als Familie das Zutrauen zueinander haben, dies zusammen bewältigen zu können.“ Und diesen Ball nahm dann auch Dagmar Wenzel in der Mensa des Wirtemberg-Gymnasiums auf, wohin die offizielle Amtseinführung wegen des starken Andrangs kurzfristig verlegt worden war. So bedankte sie sich vor dem Auditorium bei der Tagesmutter und ihrem Mann für die „Neuverteilung der Aufgaben“.

 

Im politischen Teil der Amtseinführung hob Werner Wölfle das „überwältigende Wahlergebnis“ hervor, mit dem Dagmar Wenzel nach dem einhelligen Votum des Bezirksbeirates vom Gemeinderat als Nachfolgerin des nach 25 Jahren in den Ruhestand getretenen Klaus Eggert an die Spitze der Ortsverwaltung gewählt worden war: mit 46 von 57 möglichen Stimmen. Wohl auch, weil Wenzel für die Gremien „kein Unbekannte“ war. Schließlich war „die Neue“ in Untertürkheim zuvor bereits neun Jahre als Stellvertreterin des Bezirksvorstehers aktiv. Eine Rolle, in der sie, so Wölfle, nicht nur eine „große Verbundenheit mit der Bevölkerung des Bezirks“ entwickelt habe, sondern auch markante Ergebnisse vorweisen könne. Nicht zuletzt mit dem 2011 eröffneten Familienzentrum „Mäulentreff“.

Bürgermeister Wölfle traut Dagmar Wenzel viel zu

Überzeugend fand Wölfle auch Wenzels generelles Bestreben, „das Zusammenleben in einer Haltung des Respektes und der Toleranz so zu pflegen, dass alle Bevölkerungsteile daran partizipieren können“. Für Erheiterung sorgte er mit der ins Manuskript gerutschten Formulierung, dass Dagmar Wenzel den Neckar „begehbar machen“ wolle: „Das konnte nur einer, und auch das wissen wir nicht so genau.“ Den Neckar erlebbar zu machen, dass sei aber ein sehr erstrebbares Ziel – und Wenzel sei „in der Lage, dafür die entsprechenden Institutionen und Personen zusammenzuführen“. So wünschte er der neuen Bezirksvorsteherin „Freude an der Arbeit und Durchhaltevermögen für die kommenden Herausforderungen“.

Für den Bezirksbeirat schrieb Matthias Mitsch ebenfalls den beliebten „Mäulentreff“ Dagmar Wenzel als Erfolg gut. Zugleich lobte er Wenzels bereits erfahrene „kompetente Sitzungsleitung und die zügige Abarbeitung der jeweiligen Tagesordnung“. Auf der politischen Agenda mahnt Mitsch „ein tragfähiges Konzept für den Schulstandort“ und die Fokussierung „auf das Dauerthema Innenstadt“ an und fordert „intelligente Lösungen für die Verkehrsführung im Bereich Augsburger Straße“, mit Blick auch auf „eine Verbesserung der Parksituation“.

Wenzel ist dankbar für die Unterstützung im Bezirk

Dagmar Wenzel wiederum zeigte sich davon angetan, wie sie bereits jetzt „mit Rat und Tat“ unterstützt werde und viele Menschen erlebe, „die sich für Untertürkheim engagieren“. In ihrer neuen Rolle pries sie den Bezirk als einen „Stadtteil mit vielen Gesichtern“: vom Industriegebiet am Neckar mit „Daimler als Weltkonzern, mit dem Untertürkheim überall in Verbindung gebracht wird“, edle Wohnlagen wie Luginsland, die Grieshaber-Wand in der Stadtkirche, den alten Ortskern sowie „die hervorragenden Weine“.

Als wichtige Aufgaben nannte sie vorneweg den „Zustand des Bahnhofsviertels“ mit der entsprechenden „Problematik für den Einzelhandel“ und meinte: „Das wird ein langer Weg, aber ich bin nicht ohne Hoffnung“.